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"Steirischer Herbst" mit vielen Uraufführungen
Graz (APA) - Mit einer Uraufführung von Georg Nussbaumer startet am Donnerstag der erste "Steirische Herbst" unter der Leitung von Veronica Kaup-Hasler. Mit diesem ungewöhnlichen Auftakt will man sich einerseits vom bisherigen Ablauf der Eröffnungen absetzen, andererseits soll damit das "Musikprotokoll" ein wenig näher rücken. Das Festival dauert diesmal bis 15.Oktober.

Georg Nussbaumers Werk "Schwerefeld mit Luftabdrücken" hat den Wind und den Regen zum Thema. "Es geht um die Schwerkraft, um das Atmosphärische", schilderte der Komponist die Mischung aus Musik, Performance und Installation. Schneekanonen werden für Wind sorgen, und rund 5.000 herabfallende Gegenstände spielen ebenfalls eine Rolle, so der Komponist. Ein Projekt, das bereits deutlich Gestalt angenommen hat, ist die "Campshow Steiermark" von Heiko Pfost. Fünf mobile Einheiten werden während des Festivals 17 Shows in der ganzen Steiermark zeigen. Es beginnt mit der großen "Taufshow", bei der alle getauft werden, und an der noch alle fünf Wohnwagen beteiligt sind. Dann rollen sie in verschiedene Richtungen, um sich am Ende wieder in Graz zu treffen. Neu ist auch, dass es heuer kein Thema, sondern vier Leitmotive - Kontrolle, Kollaboration, Teilhabe und offene Quellen - gibt, die sich in den verschiedenen Arbeiten finden werden. Ein Beispiel für ein Projekt, das sich im weitesten Sinn mit Kontrolle befasst, ist Richard Maxwells "The End of Reality". Das Stück zeigt die Situation bei einer Security-Firma und nimmt Anleihen beim Action-Film oder Vorabend-Serien. Fritz Kater (Synonym für Armin Petras) zeigt in "Tanzen!" soziale Kontrolle durch Mobbing. Einen anderen Zugang hat Alain Platel, der in "vsprs" unter der Zuhilfenahme von Monteverdis Marienvesper eine Gesellschaft zeigt, die außer Kontrolle geraten ist.

APA 10:11 19.09.2006
 
   


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