Galerie Krinzinger feiert 30-jähriges Bestehen

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Mit einer "Hommage an Rudolf Schwarzkogler" feiert die Galerie Krinzinger das Jubiläum ihres 30-jährigen Bestehens. Nicht von ungefähr stellt Ursula Krinzinger Schwarzkogler ins Zentrum ihrer am 30. Jänner zu eröffnenden "Geburtstagsausstellung", bildet doch das Werk des Künstlers über Jahrzehnte hinweg einen Kernpunkt im Galerieprogramm.

Verspätete Feier

1971 gründete Ursula Krinzinger ihre erste Galerie in Innsbruck (die Jubiläumsausstellung erfolgt somit aus organisatorischen Gründen erst im Jänner des 31. Jahres), die Wiener Galerie wurde 1986 eröffnet. Über 300 Einzel-, Gruppen- und Themenausstellungen mit nationalen und internationalen Künstlern wurden seitdem organisiert. Schon in den 70er Jahren in Innsbruck leistete Krinzinger Überzeugungsarbeit für den Wiener Aktionismus und die internationale Performance und verschaffte ihrer Galerie international einen Namen. Zu den Programmschwerpunkten zählt auch die aktions- und körperbezogene Arbeit von Künstlern der amerikanischen Westküste, die in enger Beziehung zum österreichischen Aktionismus stehen.

Seit 1975 verwaltet Krinzinger gemeinsam mit Edith Adam, der Lebensgefährtin des Künstlers, den Nachlass Schwarzkogler, den sie 1982 an die Sammlung Ludwig Museum Moderner Kunst Wien (MUMOK) verkaufen konnte. Dies kann als Grundstein der heute beachtlichen Aktionismussammlung des MUMOK gelten.

Live fast, die young

Rudolf Schwarzkogler starb am 20. Juni 1969 - erst 28 Jahre alt - nach einem Sturz aus dem Fenster seiner Wiener Wohnung. Er hinterließ ein vielschichtiges Oeuvre, das zu seinen Lebzeiten nie ausgestellt worden war. Auch seine Aktionen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit nur vor der Kamera statt, lediglich bei der ersten ("Hochzeit") waren Freunde als Publikum geladen. Schon knapp nach seinem Tod setzte das Bemühen von Edith Adam und seiner Künstlerfreunde Günter Brus, Heinz Cibulka und Hermann Nitsch ein, Schwarzkoglers Werk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Sehr früh und sehr nachhaltig setzte auch schon in den siebziger Jahren die internationale Wertschätzung Schwarzkoglers unter Künstlern ein.

Umfassende Hommage

Für die Geburtstagsausstellung wurden österreichische und internationale Künstler, die eine besondere persönliche und/oder künstlerische Beziehung zur Rudolf Schwarzkogler haben, gebeten, ihm eine Arbeit zu widmen. Diese Werke werden nun in der bis 23. März laufenden Ausstellung räumlich und inhaltlich wichtigen Werkgruppen Schwarzkoglers gegenübergestellt.

Stellvertretend für den Einfluss Schwarzkoglers zitiert die Galerie in einer Aussendung Marina Abramovic: "Schwarzkogler opened the door of pain for me. I entered the door and in the process lost the fear and found, unexpected, the light. " Namhaft und stattlich ist die Reihe der Künstler, die Schwarzkogler Hommagen gewidmet haben: Marina Abramovic, Vito Acconci, Janine Antoni, Gottfried Bechtold, Anna und Bernhard Blume, John Bock, Günter Brus, Chris Burden, Heinz Cibulka, Valie Export, Günther Förg, Bruno Girolcoli, Al Hansen, Anish Kapoor, Mike Kelley, Jürgen Klauke, Oleg Kurlik, Paul McCarthy, Jonathan Meese, Bjarne Melgaard, Otto Mühl, Hermann Nitsch, Tony Oursler, Nam June Paik, Gina Pane, Arnulf Rainer, Eva Schlegel, Karl Heinz Schlögel-Hofer, Carolee Schneemann, Gavin Turk, Ben Vautier, Peter Weibel, Benjamin Weissman, Franz West und Erwin Wurm.

Link: Galerie Krinzinger
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