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Zuletzt aktualisiert: 05.09.2011 um 10:32 UhrKommentare

Gerald Brettschuh: Steirischer Minnesänger mit Feder und Pinsel

"Der Mann. Die Frau. Das Land." titelt die Ausstellung des südsteirischen Malers und Autors Gerald Brettschuh, die anlässlich seines 70. Geburtstags im vergangenen April im Steirischen Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian ab kommenden Samstag (10.9.) gezeigt wird.

Gerald Brettschuh

Foto © APAGerald Brettschuh

Eine reichhaltige Schau gibt Einblick in das jahrzehntelange Schaffen des Malers und Autors, der gerne "Frauen als Ikonen" darstellt und meint, dass er diese im Mittelalter wahrscheinlich als "Minnesänger" gepriesen hätte.

Im südsteirischen Arnfels, knapp an der Grenze zu Slowenien, eingebettet zwischen Weinhügeln, Wäldern und sanften Tälern, lebt und arbeitet der Maler Gerald Brettschuh. "Ich lebe in der Landschaft, sie schaut mich an, ich schaue sie an", sagt er in einem APA-Gespräch und schaut dabei in sie hinein. Durchaus produktiv, denn sie dient oft als Inspirationsquellen für seine Zeichnungen, Malereien und Texte.

Literatur, wie die Lederstrumpf-Romane von James Fenimore Cooper oder Erlebnisse in der Natur wie das Indianerspielen kurbelten Brettschuhs Fantasie an und waren so die Grundlage für den künstlerischen Werdegang. "So habe ich bereits in der Schulzeit ganz ungezwungen damit begonnen, Indianer zu malen." Der Indianer ist bis heute in Brettschuhs Werken erhalten geblieben. "Aus dieser Zeit kommt auch die Vorliebe für Pferde, Reiterinnen und Reiter, auch Themen, die mich bis heute beschäftigen und Teil meiner Bilder sind."

Leben als Inspirationsquelle

Brettschuh macht sein eigenes Leben zur Inspirationsquelle und Grundlage seiner Malerei. "Natürlich abstrahiere ich das Gesehene und Erlebte im Kopf und setze es dann dementsprechend um, aber ich muss fühlen, was ich zeichne, ich muss wissen, um was es geht." So bezieht er auch den Boxsport in seine Kunst ein, den er in seiner Studentenzeit aktiv betrieb. "Da habe ich in Wien studiert und auch leidenschaftlich geboxt. Nach meinem letzten Kampf, 1974, bin ich dann nach Hause gegangen und habe bis sechs Uhr in der Früh mein erstes Boxbild gemalt."

Gelegentlich wird der Maler auch zum Erzähler und lässt seine Beobachtungen in Gedichte, Alltagsgeschichten und Erzählungen fließen. Seine genauen Betrachtungen sind auch ein Blick in die Vergangenheit. "Der Zimmermann, der Fassbinder, der Schuhmacher, der Hufschmied, diese ganzen handwerklichen Berufe, die es fast nicht mehr gibt, fließen in meine Bilder oder meine Texte ein." Auf diesem Wege sind bereits drei Erzählbände erschienen.

Für Pfeil und Bogen brauchte der "Indianer" Brettschuh Holz aus Esche und Eibe. Die Leidenschaft, mit Holz zu arbeiten, ist ihm geblieben. "Für meine Frauenbilder auf Holz, den "Venusbrettern", verwende ich unter anderem 150 Jahre alte Giebelbretter, Balkonbretter, Dachschindeln, aber auch frische ungesäumte Bretter aus dem Sägewerk." Auf diese markanten Hölzer malt Brettschuh mit weichen Ölfarben Frauen, "eine Art Verbeugung", wie er selber meint: "Ich will die Frau als Ikone darstellen. Im Mittelalter würde ich wahrscheinlich als Minnesänger herumziehen und die Frau preisen."

Gerald Brettschuh wurde am 8. April 1941 in Arnfels geboren. Er absolvierte die Kunstgewerbeschule in Graz und studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien sowie an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. 1976 kehrte er nach Arnfels zurück, wo er seither als freischaffender Maler, Grafiker, Holzbildhauer und Autor tätig ist.

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