Kunst als neue Währung in Krisenzeiten
MAASTRICHT (SN, APA). Erste Millionengeschäfte melden Galeristen nach dem Eröffnungswochenende der Europäischen Kunstmesse (TEFAF) in Maastricht.
Auffallend seien „starke Verkäufe, besonders im oberen Preissegment“, sagte eine Sprecherin der jährlichen Kunst-Verkaufsschau am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Dies spreche vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise für eine von vielen Kunsthändlern erwartete „Flucht in die Sachwerte“.
Das allgemeine Publikumsinteresse sorgte hingegen nicht für Spitzenmeldungen. An den ersten drei Messetagen seien bis Sonntagabend knapp 30.000 Besucher gezählt worden.Das sind knapp neun Prozent weniger als im Vorjahr. Jedoch habe die Zahl der frühen Verkäufe eher zugenommen.
Schon vor Eröffnung der Messe, die zu den weltweit wichtigsten Kunsthandelsplätzen gehört, hatten internationale Händler von der „Kunst als neuer Währung“ in Krisenzeiten gesprochen. Kunstwerke stünden für einen stabilen Wert, wenn Bedeutung, Qualität und Provenienz des Stückes gesichert seien. So ging etwa das „Porträt eines jungen Mannes“ (um 1610) von Peter Paul Rubens für knapp unter fünf Millionen Euro an einen europäischen Privatsammler. 3,5 Millionen für Basquiat Ein Londoner Kunstliebhaber ließ sich „Untitled/The Black Athlete“ (1982) des US-Malers Jean-Michel Basquiat stolze dreieinhalb Millionen Euro kosten. Eine Arbeit auf Papier des Malers Wassily Kandinsky aus den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts wechselte für 1,2 Millionen Euro den Besitzer.
Das Amsterdamer Rijksmuseum, das Gemeentemuseum aus Den Haag sowie ein Museum aus Peking erwarben einen japanischen Lackkasten, eine chinesische Schale und einen Goldpokal auf der Maastrichter Messe.
Eine winzige, fast 3000 Jahre alte und dennoch verblüffend „moderne“ Bronzefigur aus Sardinien ging für 120.000 Euro an einen deutschen Antiken-Sammler.
Die Kunstmesse TEFAF ist bis zum kommenden Sonntag auf dem Messegelände von Maastricht geöffnet. Insgesamt werden 70.000 Besucher erwartet.