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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
12. August 2007
20:07 MESZ
Einführung ins "Second Life"
Erst Hype, nun Backlash - Ausstellung im Netz-Kultur-Raum des MQ

Wien - Die Eröffnung der kleinen Ausstellung "The Second Life Experience" im neuen Netz-Kultur-Raum von Ars Electronica und Telekom Austria hatte Freitagabend vorwiegend neugierige Laien angezogen. Für die Experten hätte es bei der 3-D-Projektion der viel beschriebenen virtuellen Erlebniswelt, in der sich rund 8,5 Mio. Avatare (digitale Alter Egos realer User) tummeln sollen, nichts Neues gegeben.

Bis 2. September ist die Ausstellung im quartier 21 täglich zwischen 10 und 20 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Kommentierte Reiseleitung wie bei der Eröffnung wird allerdings nur noch am 28. August angeboten (oder man meldet sich unter 0732 / 7272-0 für eine Führung an). Was für das Publikum ein wenig schade ist, den Abenteuercharakter für die mit 3-D-Brillen ausgerüsteten Besucher jedoch erhöht. Und Abenteuer ist "Second Life" auch für die abgeklärten Profis noch immer - was sich gestern nicht zuletzt an Systemabstürzen und Technik-Problemen zeigte.

"Second Life" sei nach wie vor "zum großen Teil ein Experimentierfeld", erläuterte der Salzburger Internet-Jurist und Second Life-Entrepreneur Peter Harlander, "Es kann derzeit noch niemand ein Patentrezept haben. Aktuell ist es für die Benutzer noch mehr ein Spiel als eine Informationsquelle." Auch wenn Investitionen in die Entwicklung von Web 3-D-Installationen im Moment noch als Forschungsprojekte angesehen werden müssten, habe sich aber bei jenen Firmen, die frühzeitig auf eine Second Life Präsenz gesetzt hätten, die Investition alleine durch die weltweiten Medienberichte längst gelohnt. Der mediale Hype der Anfangszeit hat sich allerdings gelegt, bzw. gedreht. Im Moment dominiert kritische Berichterstattung. (APA)


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