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Architekturzentrum: Walter Pichlers Entwurf eines Hauses

Im Tal der Erinnerungen

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Ein Bildhauer und Grafiker als Hausbauer: Walter Pichler hat für seinen Cousin Walter Pichler ein Haus neben der Schmiede des Onkels Eugen Pichler gebaut. Bis 27. Juli ist in einer Schau des Architekturzentrums das Gesamtmodell samt Fotos, Zeichnungen und Plänen zu sehen. Der Künstler ist zwar schon als Gestalter von sieben Häusern für seine Skulpturen in St. Martin aufgefallen, als Architekt fühlt er sich aber nicht, auch wenn dem Bau in Südtirol ein ähnlicher zum Wohnen im Burgenland folgen soll und er in den sechziger Jahren gemeinsam mit Hollein und Abraham als Vertreter experimenteller Architektur galt.
Das Dach des Einraumhauses ist aus Glas, Fenster gibt es keine, Keller und ein ebenerdiger Wohnbereich sind schlicht, die Wand aus Stein der Landschaft im Eggental Südtirols und der danebenstehenden revitalisierten alten Schmiede angepasst. Die Fensterlosigkeit bezieht sich mehr auf die Abgeschlossenheit des Tales als auf einen Studiolo-Raumcharakter der Renaissance. Der rötliche Porphyr stammt aus der Gegend, Steine aus dem nahen Fluss bilden einen säumenden Sockel.
Trotzdem bleibt der minimalistische Wohnanspruch des Hausherrn mit dem auf das Nötigste beschränkten und fast ausschließlich eigens gefertigten Mobiliar (Klappbett, Herd, Tisch, Sessel, Wasserbecken) vor allem Refugium für den Mensch alleine (wie das Studiolo eines Francesco Medici etwa). Pichler unterstreicht das mit Zeichnungen und Fotos, die seine Jugendzeit widerspiegeln und ihn als einsamen Träumer in der Landschaft neben der Schmiede zeigen.
Fotos und Entwürfe sowie künstlerische Paraphrasen ergänzen das begehbare 1 : 1 Mauermodell, lassen die Dimensionen nachvollziehen und auf den Bildern auch den Blick in die Helle des Himmels oder die glühende Erscheinung des nachts beleuchteten Inneren klar werden.
Die Alte Halle des Architekturzentrums eignet sich wie schon vor Jahren für das Hausmodell Marianne Madernas sehr gut für solche ausgefallenen Ausstellungen. Der Inhalt der Schau ist vom Förderer Hannes Pflaum für das Architekturzentrum angekauft worden und auch den Katalog mit Texten von Pichler, Péter Esterházy und Dietmar Steiner hat er gefördert. Zeichnungen, Pläne und Fotos sind im gewohnt hochästhetischen Layout des Künstlers gegen- und zueinandergestellt.

Erschienen am: 26.06.2002

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