|
|
|
|
|
Neue Missbrauchs-Vorwürfe
gegen Otto Mühl |
Wien (APA) - In der neuen Ausgabe des
deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" werden erneut
Missbrauchsanschuldigungen gegen den österreichischen Künstler
und ehemaligen Kommunen-Gründer Otto Mühl erhoben. Das Magazin
berichtet von eidesstattlichen Erklärungen, in denen zwei
junge Frauen aussagen, dass Mühl sie als kleine Kinder zu
sexuellen Handlungen gezwungen habe.
Eine der
beiden, heute 29, sagt etwa aus, sie habe als Fünfjährige,
umringt von der Führungsmannschaft der Kommune, Mühl sexuell
befriedigen müssen. Erst jüngst hatte Mühl in einem Interview
beteuert, er habe nur mit geschlechtsreifen Partnerinnen
verkehrt. Für eine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen war
Mühl laut "Der Spiegel" Ende vergangener Woche nicht
erreichbar. Die beiden nun gegen Mühl auftretenden Frauen
sagen, sie seien zur Zeit der Gerichtsverhandlung gegen Mühl
von Ex-Kommunarden gezwungen worden, nicht über die
Geschehnisse zu reden. Im Wiener MAK wird morgen die
Ausstellung "Otto Muehl. Leben / Kunst / Werk. Aktion Utopie
Malerei 1960-2004" eröffnet, was den Unmut einer der beiden
Frauen findet: "Es darf doch nicht wahr sein, dass Otto Mühl
nach dem, was er den Kindern vom Friedrichshof angetan hat,
ins Museum kommt und viele von uns mit den psychischen
Schäden, die er uns zugefügt hat, in der Klapse enden."
Strafrechtlich sollen die neuen Vorwürfe irrelevant sein, weil
die Taten verjährt sind. Kommentar von MAK-Direktor Peter
Noever im "Spiegel": "Wir müssen die Ausstellung jetzt einfach
machen, danach kann man über die Geschichte reden."
APA 14:50 1.03.2004 |
| |