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Galerie Lang. Stephan Hafner hat sich momentan
einer Malerei verschrieben, die das Spannungsverhältnis zwischen Hell und
Dunkel offenlegt. Dabei entspringen Hafners Bildsujets der alltäglichen
Wirklichkeit: Interieurs, Straßenszenen, Bar-Situationen. Trotz der
figurativen Note dominiert ein satter offener Farbauftrag, durchaus
malerisch tiefgehend, besonders in jenen Fällen, wo Licht und Schatten
durch die Malerei vor Augen gebracht wird. Zu den eindrucksvolleren
Bildern zählt "Innenansicht", das in seiner motivischen Reduktion und den
strengen, beinahe geometrischen Flächensegmenten bestimmt ist. Die
Geometrisierung des Gegenstandes erfolgt auch in einem Bild mit Zugsujet,
wobei ein hoher Abstraktionsgrad erreicht wird. (I., Seilerstätte 16; bis
4. Juli)
Galerie Wolfrum. In ihrer großen Sommerschau bespielen
die Galeristen ihre beiden Geschoße mit Gemälden und Graphik von
österreichischen und internationalen Künstlern. Stark sind die damaligen
Jungen Wilden wie Anzinger, Mosbacher oder Scheibl
vertreten. Jakob Gasteiger, mit "untypischen" Bildbeispielen
vertreten, hat sich in den achtziger Jahren der expressionistischen
Figuration verschrieben, bevor er in die minimalistisch orientierte
Reliefmalerei übergegangen ist. Christian Macketanz zeigt einen
Realismus, der heute wieder mehr Aufmerksamkeit gewonnen hat. Das
Obergeschoß ist primär der Papierarbeit und der Druckgrafik gewidmet.
Richters Schattenbilder aus den sechziger Jahren führen einen
souveränen malerischen Photorealismus in Grisaille vor. Dem stehen die
poppigen, erotisch-kulinarischen Arbeiten von Christian Ludwig Attersee
entgegen. Exquisit behaupten sich die Papierarbeiten von Hildegard
und Harold Joos. Ein gemischter, aber dennoch anregender
Kunstcocktail. (I., Augustinerstraße 10; bis 27. Juli)
Galerie Contact. Wolfgang Seierls aktuelle Bilder
der letzten vier Jahre unterstreichen einmal mehr sein Bekenntnis zu einer
lyrischen, zeichnerischen Malerei. Meist im abstrakten Vokabular
komponiert der Künstler mit zarten Formen, die zum einen organisch, zum
anderen konstruktiv gesetzt sind. Dabei lässt sich ein wenig erkennen, daß
die Papierarbeiten überzeugender und feiner in der Oberflächenwirkung
gegenüber den Leinwänden sind. Textile Stoffe integriert Seierl behutsam
und mit viel Gespür in die zeichnerische Situation. Das Verhältnis der
einzelnen Bildsegmente wirkt ausbalanciert. (I., Singerstraße 16; bis
6. Juli).
© Die Presse | Wien
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