VN Sa, 18.5.2002

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"Ich male alles, was mir gefällt"

Ernest Martinek zum 90. Geburtstag im Rathaus Hard

Hard (VN-ag) Fünf Jahre ist es her, seit der in Hard lebende Maler Ernest Martinek mit seinen Werken zuletzt in der Öffentlichkeit war. Aus Anlass seines 90. Geburtstages zeigt er nun im Rathaus Hard "Eine Auswahl von 1960-2002".

Mit rund 100 Arbeiten beinhaltet die Auswahl nicht nur quantitativ einen großen Teil des über die Jahre zusammengehaltenen Werkes von Ernest Martinek. Beginnend mit frühen Arbeiten von 1960, als der Strobl-Schüler Martinek noch dem Figurativ-Naturalistischen verpflichtet war, über die surreale Phase und die opulenten Collagen der 80er Jahre, reicht der Ausschnitt in lockerer Chronologie bis hin zu den jüngsten, zunehmend großformatigen Arbeiten im Foyer.

Inspirationen

Mit der modernen Architektur und ihren doch ziemlich dominant wirkenden Details hat Ernest Martinek keine Probleme: "Mir gefällt es, und vor allem stimmt auch die Harmonie zwischen Bildern und Farben für mich." Ungewohnt jedoch die Zusammenschau: "Die Bilder kommen mir ganz fremd vor, wenn ich sie jetzt in ihrer ganzen Masse und aus einer gewissen Distanz sehe", erklärt der immer noch rüstige Maler, den es nach wie vor fast täglich ins Atelier zieht. Waren es in früheren Zeiten vor allem die durch Reisen inspirierten Bilder, von denen orientalische Versatzstücke oder folkloristische Elemente Zeugnis ablegen, so hat sich Ernest Martinek, was die Thematik betrifft, nie einschränken lassen. "Ich male alles, was mir gefällt oder gerade einfällt. Das ist eine reine Gefühlssache."

"Lieblingsbilder in der Ausstellung gibt es keine, obwohl ich in den 80er Jahren am liebsten mit Lack gemalt habe. Das sind die mehr aufgelösten Bilder, die mehr "künstlerischen", wenn man so will. Natürlich haben mir auch die Collagen viel Spaß gemacht, aber wichtig war mir immer die Malerei unter der Collage. Das Kleben, das geht so nebenbei." In den letzten Jahren ist Martinek vermehrt auf Kohlezeichnungen umgestiegen. Hunderte Blätter sind beim allwöchentlichen Aktzeichnen entstanden - Material für eine weitere Ausstellung? Martinek: "Ich glaube, jetzt ist langsam Schluss, das dürfte wohl die letzte Ausstellung sein, man wird älter und kälter auch."

Ernest Martinek

Malen aus Gefühl. (Fotos: Grabher)




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