Kopenhagener Nationalgalerie zeigt Bilder des
Musikers
Bob Dylan an der Wand
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Zwei Werke von Bob Dylan: "Favela Villa Broncos" (links) und "Favela
Villa Candido".
(© Navntoft/Scanpix Denmark/APA)
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Von WZ Online/Thomas
Borchert
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Urteil
dänischer Kunstkritiker fällt ungnädig aus.
Der rastlose Bob
Dylan jetzt auch als Maler großer Bilder im Kunstmuseum: In der
dänischen Nationalgalerie ("Statens Museum for Kunst") sind ab diesem
Wochenende in Kopenhagen 40 Akryl-Gemälde des 69-jährigen US-Musikers
mit legendärem Ruf zu sehen.
"The Brazil Series" heißt die Ausstellung, weil ein Teil der Motive
aus dem von Dylan hoch geschätzten südamerikanischen Land stammt.
Weniger hoch schätzt die dänische Fachkritik die malerischen
Fähigkeiten des Komponisten von musikalischen Jahrhundert-Werken wie
"Like A Rolling Stone", "I Want You" und eben auch "When I Paint My
Masterpiece" ein. "Der künstlerische Wert von Dylans Malereien ist
null", meinte "Information" und "Berlingske Tidende" stuft die Bilder
als "ordinär" ein. Im Sinne von "allenfalls durchschnittlich".
Trotzdem freut sich Museumschef Karsten Ohrt auf klingende Kasse
durch einen Besucherboom, weil der Name Bob Dylan eben zieht: "Doch,
klar, alles andere wäre schon überraschend." Ohrt und der Kurator Kasper
Monrad hatten vor gut zwei Jahren nach der allerersten Ausstellung
kleiner Dylan-Aquarelle im ostdeutschen Chemnitz vorsichtig beim
Management angefragt, ob der Meister vielleicht Ähnliches in Kopenhagen
ausstellen könne. Zu beider Überraschung biss Dylan schnell an. Er
wollte aber etwas völlig Neues anbieten und vereinbarte mit der
Nationalgalerie, dass er 40 großformatige Akrylbilder eigens für
Kopenhagen anfertigt.
"Das muss in den letzten zwei Jahren schon eine Hauptbeschäftigung
für Bob Dylan gewesen sein", meinte Monrad. Sich selbst oder seine
Bilder erklären wollte der Meister dabei nicht - und zur
Ausstellungseröffnung kommen schon gar nicht. Er steht an diesem
Wochenende für zwei Konzerte seiner "Never Ending Tour" in einer
US-Stadt namens Yakima und dann beim "Bumbershoot Festival" in Seattle
auf der Bühne.
Im dänischen Ausstellungssaal erwartet die Besucher ein teils völlig
anderer Dylan als in den Liedern, teils aber auch derselbe: Eine relativ
einfache, konservativ geprägte Struktur mit Alltagsszenen und
kleinen Geschichten prägt diese Bilder, ganz anders als die wilde
Welt seiner Liedtexte. Dylan hat neben Eindrücken von
Brasilien-Reisen viele von Menschen geprägte Bilder gemalt: Paare,
Gangster, Politiker, Huren.
Man sehe durchaus, was dieser Maler in seinem Atelier irgendwo in Los
Angeles bei den großen Vorbildern Henri Matisse (1869-1954) und dem
Italiener Caravaggio (1571-1610) abgeguckt und abgekupfert habe, meinte
Monrad freundlich lächelnd. Und verwies mit Recht darauf, dass ja auch
der geniale Musiker Dylan munter und zugegebenermaßen die gesamte
Musiktradition seiner Heimat für eigene Lieder produktiv geplündert
habe. (dpa)
Siehe auch
Bob
Dylan Dossier
Link
Bob Dylan: The Brazil Series
Freitag, 03. September 2010 13:26:00
Update:
Freitag, 03. September 2010 15:10:00
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