14. November 2007

Bildhauer Oswald Stimm in der Innsbrucker Galerie Maier

Auch Tirol kann jetzt Bekanntschaft mit einem Unkonventionellen machen.

Artikeltext: Als "ein freier Baumeister, der der Sorge und Last enthoben ist, Nutzgebilde für eine konsumierbare Gesellschaft zu erzeugen", charakterisierte Monsignore Otto Mauer - der Gründer der legendären Wiener Galerie Nächst St. Stephan - den Bildhauer Oswald Stimm. Dem hierzulande kaum Bekannten widmet die Innsbrucker Galerie Maier derzeit eine repräsentative Personale.

Die Kunst des 1923 geborenen Wieners ist in jeder Weise unkonventionell. Mit seinen aus rohen Fundstücken gebastelten Objekten, seinen Experimenten mit den unterschiedlichsten Materialien und deren haptischen Qualitäten nimmt Stimm die "Arte Povera" vorweg.

1951 übersiedelte der an der Wiener Akademie u.a. beim Tiroler Franz Santifaller ausgebildete Stimm nach Argentinien, wo er sich der künstlerischen Avantgarde anschloss.

Streng konstruktivistische Prinzipien sind für die damals entstandenen Arbeiten typisch, während die für Stimm typisch bunten Assemblagen erst nach seiner Rückkehr 1965 nach Wien entstanden sind.

Noch schräger sind die Arbeiten aus Stimms Jahren als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Kin-shasa. Hier sagt er sich vollends von der europäischen Tradition des Sehens los, jongliert er mit fast kindlicher spielerischer Experimentierfreude mit Farben, Formen, Schriften und Materialien, mit komplex ineinander verschachtelten Raumgefügen.

Selbst dann, wenn Oswald Stimm sich der menschlichen Figur nähert, um Sitzende, Stehende oder Porträts der völlig ungewöhnlichen Art zu kreieren.<
Autor: Von Edith Schlocker
Quelle: TT
 
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