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06.03.2002 - Ausstellung
AUSGESTELLT IN WIEN von FLORIAN STEININGER


Galerie Hofstätter. Mit drei unterschiedlichen Beiträgen versucht die Galeristin das Thema des Informels vorzustellen. Peter Bischof ist primär mit Arbeiten aus den späten fünfziger, frühen sechziger Jahren vertreten, die den authentischsten Beitrag, zu der vom französischen Kunstphilosophen Michel Tapié theoretisch begründeten Strömung leistet. Der Einfluß von Arnulf Rainers fast zehn Jahre früher entstandenen Vertikal- und Zentralgestaltungen ist nicht zu verleugnen. Dennoch stehen sie als überzeugender Werkblock in Bischofs OEuvre. Dem werden zwei Positionen gegenübergestellt, die sanfter und entschieden leichter wirken. Christine Paulis zeichnerische Schleifen schweben über den hellen Malgründen, Erdmuthe Scherzer-Klinger zeigt u. a. informelle Fetzen in Farbe getränkt (I., Bräunerstraße 7; bis 30. März).
Galerie Lang. Karl Mostböck wird mit kleinformatigen, intimen Papierarbeiten aus seinem figurativen Stilsegment vorgestellt.

Nach den exquisiten Stillebenaquarellen und abstrakt kalligraphischen Werken ist nunmehr der menschliche Körper in den Brennpunkt seines zeichnerischen Schaffens getreten. Dabei ist Karl Mostböck aber seinem spontanen Strich treu geblieben.

Die tänzelnde Linie im Prozeß des Werdens verleiht der Figur Sinnlichkeit und Vitalität. Nicht das Abbilden eines körperlichen Motivs steht im Vordergrund, sondern ein freies Interpretieren der Wahrnehmung des menschlichen Gegenübers mittels der Linie. Das zumeist beschriebene Papier verstärkt die exquisite aber keineswegs geschmäcklerische Erscheinung des Bildes (I., Seilerstätte 16; bis 22. März).



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