Fotoschau "Nocturna Benedictina" im Stift Melk
In der Säulenhalle des Stiftes Melk wird ab 29. März eine Sonderausstellung des australischen Fotokünstlers Lachlan "Lox" Blair gezeigt. In seinen Aufnahmen nimmt Blair das mächtige Benediktinerstift mit seinen barocken architektonischen Details wie Geländern, Gittern, Gärten und Statuenfragmenten ins Visier. Die Schau "Nocturna Benedictina" ist bis 1. November zu sehen.
apamelk
Blair verwendet für seine Fotografien keine herkömmliche Kamera, sondern eine eigens entwickelte schwarze Rahmenbox. Von den Aufnahmen existiert kein Negativ, eine zweite oder auch nur korrigierte Fassung ist nicht möglich. Alle Arbeiten sind somit Unikate und entstehen direkt auf dem Papier. Die Vorgangsweise des Künstlers ist ebenfalls ungewöhnlich: Er arbeitet nachts, wenn die Touristenströme abgezogen sind und die Mönche ihre Lichter gelöscht haben, hält den Detailmotiven seine Box vor und belichtet.
Die Ergebnisse haben mit herkömmlicher Schnappschuss- und Ansichtskartenindustrie nichts gemein. Hingegen schwingt in der Wahl der Mittel ein ans Magische und Alchemistische grenzendes Element mit. „Die Geschichte des Nachtstücks als Urbild aller Fotografie ist ein Grundsatzgedanke. Blair macht damit Territorien des Traums und des Immateriellen sichtbar, mit dem jede gute Konzept-Kunst korrespondiert“, wird die Kunstgeschichtlerin Brigitte Borchardt-Birbaumer, Autorin des Buches „Imago Noctis. Die Nacht in der Kunst des Abendlands“, in einer Aussendung des Stiftes zitiert.
Lachlan Blair wurde 1967 in Canberra (Australien) geboren und lebt seit 2000 in Wien und Niederösterreich. 2002 trat er mit den Ausstellungen „Ausgebadet“ in Wien und „Emmersdorf Rundumadum“ in der Wachau hervor. 2004 dokumentierte er 65 vom Hochwasser betroffene Orte in Niederösterreich, 2005 den Bau des Justizzentrums Leoben. 2006 war im Hoftheater Gossam die Ausstellung „Natura Nocturna“ zu sehen.