Von Gratismuseen, Kulturnahversorgern und Ausgrenzung
Saalfelden (SN-kain). Über Kunst und Kultur lässt sich trefflich streiten. Das zeigte sich am Mittwochabend im Saalfeldener Kunsthaus Nexus bei einer Diskussion von Vertretern der vier Landtagsparteien über Kulturpolitik.
Der grüne Landessprecher Cyriak Schwaighofer sagte, eine Koalition von SPÖ und FPÖ wäre eine problematische Sache für die zeitgenössische Kultur. „Hier gibt es eine Ausgrenzungspolitik der Freiheitlichen.“ FPÖ-Klubobmann Karl Schnell antwortete, es sei Schwachsinn, die Freiheitlichen als Kulturbanausen abzustempeln.
Kulturreferent LH-Stv. David Brenner (SPÖ) will die Zugangsbarrieren bei den Museen verringern. „Es wäre finanzierbar, wenn die Landesmuseen für alle unter 18 generell gratis wären und für Erwachsene ein Monat im Jahr.“ Dadurch könnten die Museen wie bei der jährlich stattfindenden langen Nacht der Museen auch zum sozialen Treffpunkt werden. Ein weiteres Ziel von Brenner für die nächsten Jahre ist ein Lungauer Kulturzentrum. „Dort ist die Unzufriedenheit groß.“ Dazu laufen mehrere Projekte im Bereich Jugendkultur an und die Förderungen des Landes für die Kulturvereine werden teilweise auf zwei Jahre ausgedehnt. Das schaffe mehr Planungssicherheit.
Wolfgang Saliger (ÖVP) sagte, die kulturelle Nahversorgung dürfe kein Fremdwort sein. „Die Stadt Salzburg kann nicht alles machen. Wir brauchen mehr Unterstützung im ländlichen Raum.“ Saliger plädierte für ein regionales Kulturbudget. „Die Regionen sollen dann selbst entscheiden, was für sie wichtig ist.“
Schwaighofer sprach sich für mehr Professionalisierung im Kulturbereich aus. Die Arbeit in mittleren Kulturinitiativen müsse bezahlt werden. „Das Geld sollte das Land zur Verfügung stellen. Salzburg definiert sich als Kulturland. Das muss sich auch im Budget widerspiegeln.“ Im Bereich Jugendkultur gehe es darum, Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Hier solle man nicht bedienen, sondern zulassen.
Schnell meinte, wenn Brenner das Kulturbudget halten könne, würden das die Freiheitlichen unterstützen. Angesichts der Wirtschaftslage werde es das Millionenfüllhorn aber nicht geben. Schnell stellte klar, dass die Kultur für die Freiheitlichen nicht an erster Stelle stehe. „Zuerst kommt für uns die Arbeitsplatzsicherung, dann die Sicherheit und die Gesundheit und an dritter Stelle die Bildung, zu der auch die Kultur gehört. Wer keinen Arbeitsplatz hat, der hat auch keine Freude mehr an Kultur.“