Nachlese:
"Das ist keine Tiroler Provinzposse"
Eva-Maria
Höhle, Generalkonservatorin des Bundesdenkmalamts, erklärt, warum das
Riesenpanorama von Innsbruck erhalten werden sollte
Innsbruck - Eine Umsiedelung des Innsbrucker Riesenrundgemäldes auf den Bergisel hat das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien mit strengen Auflagen versehen. Dabei müssten der Abbau, der Transport, die Restaurierung sowie die Neumontage ebenso berücksichtigt werden, wie die "konservatorischen Bedingungen" im neuen Ausstellungsgebäude, teilte das Ministerium am Montag in einer Aussendung mit.
"Klar ist, dass der Transfer des Gemäldes von geeigneten Fachleuten und im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt zu erfolgen hat", hieß es. Am neuen Standort müsse der Bestand des Riesenrundgemäldes unter konservatorischen Gesichtspunkten gewährleistet sein. Zusammen mit der im Denkmalschutzgesetz festgeschriebenen besonderen Beachtung der "langfristigen wirtschaftlichen Absicherung des Gemäldes" sei dies ein wichtiger Umstand, auf den die Transfer-Bewilligung aufbaue.
Bundesministerin Claudia Schmied (S) zeigte sich zudem in der Aussendung überzeugt, dass auf dem Bergisel "mehr klimatechnische, konservatorische und wartungstechnische Leistungen zugunsten des Gemäldes erbracht werden, als dies am derzeitigen Standort im Innsbrucker Stadtteil Saggen "gesetzlich erwartbar und durchsetzbar" wäre. Der bauliche Zustand der Rotunde sei von einer Zivilingenieursfirma für Bauwesen als "bedenklich" eingestuft worden.
Der Entscheidung war ein jahrelanger Streit über eine mögliche Translozierung vorausgegangen. Das Bundesdenkmalamt hatte einen Bescheid zweimal abgelehnt. Das Land Tirol hatte sich kämpferisch gezeigt und sich weiterhin für den neuen Platz des Kunstwerks eingesetzt. Zum 200. Jahrestag der Schlachten der Tiroler rund um Andreas Hofer gegen Franzosen und Bayern im laufenden Jahr soll ein "Museum der Traditionskultur" auf dem Bergisel entstehen. Dies soll auch das Riesenrundgemälde beherbergen. (APA)