Seipel-Nachfolge: Sabine Haag wird neue Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums
Beifall für die Teamarbeiterin
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"Ich empfinde große Freude, bin stolz und sehr emotional berührt", sagt
Sabine Haag. Die 46-jährige Bregenzerin wird ab 1. Jänner 2009 das KHM
leiten. Foto: Pfarrhofer/apa
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Schmied: "Hausinterne Besetzung ist die beste Lösung."
Haag: "Der Kunstkammer gehört mein ganzes Herzblut."
Wien.
(rat) "Wir haben einen Edelstein ans Licht befördert", sagt Peter
Püspök. Das angesprochene Juwel, das der Kuratoriumsvorsitzende des
Kunsthistorischen Museums (KHM) bei der Pressekonferenz in nonchalanter
Weise präsentierte, trägt den Namen Sabine Haag. Ab 1. Jänner 2009 wird
die Kunsthistorikerin Generaldirektorin des KHM sein. "Sie wird für uns
funkeln", so Püspök.
Bereits vor drei Wochen fand das entscheidende Gespräch mit
Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) statt, aus dem Haag als
Seipel-Nachfolgerin hervorging. Eine überraschende Entscheidung, wohl
auch für die Kandidatin selbst: Haags Bewerbung fand sich nicht unter
den 21 Kandidaten für den renommierten Kulturposten.
Als Idealbesetzung erscheine Haag aufgrund ihrer wissenschaftlichen
Tätigkeit, "die über die Grenzen unseres Landes strahlt", sagt die
Ministerin, die zudem auf die "seriöse, kompetente und ernsthafte
Arbeit" der bekennenden Teamarbeiterin vertraue.
Haag wurde bei der Pressekonferenz von KHM-Mitarbeitern mit
herzlichem Applaus empfangen. Nicht unwesentlich für Schmieds
Entscheidung dürfte auch die gute Zusammenarbeit der 46-Jährigen mit
dem kaufmännischen KHM-Geschäftsführer Paul Frey gewesen sein. "Mit ihr
steuert das Flaggschiff unseres kulturellen Erbes in eine gute
Zukunft", so die Ministerin.
Seit 18 Jahren ist die gebürtige Bregenzerin und Mutter dreier
Kinder für das KHM tätig. Das Interesse der weithin anerkannten
Kunsthistorikerin gilt vor allem der Kunstkammer, die sie seit 2007
leitet; das Kernstück der KHM-Sammlung umfasst tausende von seltenen
und kostbaren Groß- und Kleinplastiken. Die Neuaufstellung des
Langzeitsanierungsprojekts wird wohl zu einem zentralen Anliegen der
Neo-Direktorin avancieren.
"Mit großer Freude, Stolz und Ehrfurcht vor der Tradition des
Hauses", so Haag nach ihrer Kür, werde sie sich an die Arbeit machen.
Neben der Wiedereröffnung der Kunstkammer stehen die
wissenschaftliche Forschung und die Öffnung des KHM für ein breites
Publikum – vor allem für Kinder und Jugendliche – auf Haags Agenda an
oberster Stelle. Erste konkrete Pläne stellt die neue KHM-Chefin für
Herbst in Aussicht.
Welchen finanziellen Spielraum die neue "Nummer eins" (Schmied)
haben wird, ist allerdings noch offen. Die Zusage für eine
Budgeterhöhung ist getroffen, Summen werden derzeit noch ausverhandelt.
Dauerbaustelle KHM
Barockmensch ohne Elfenbeinturm
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Mittwoch, 11. Juni 2008
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