Das Kunsthistorische Museum bekommt eine Direktorin
Sabine Haag folgt Seipel nach
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Sabine Haag, die Leiterin der Kunstkammer des KHM.
(© APA)
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Von WZ Online
Wien. Das Spiel wiederholt sich:
Ähnlich wie bei Dominique Meyer in der Staatsoper scheint auch
unmittelbar vor der Kür der neuen Leitung des Kunsthistorischen Museums
(KHM) der Name durchgesickert zu sein. Die Leiterin der Kunstkammer des
KHM, Sabine Haag, soll Nachfolgerin des scheidenden Generaldirektors
Wilfried Seipel werden.
Wien. Die Kunsthistorikerin und Leiterin der
Kunstkammer Sabine Haag wird ab 1. Jänner 2009 Generaldirektorin des
Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien. Diese Entscheidung wurde am
Mittwoch von Kulturministerin Claudia Schmied (S) bekanntgegeben. Haag
folgt damit an der Spitze des wichtigsten österreichischen
Museumskomplexes auf den seit 1990 amtierenden Generaldirektor Wilfried
Seipel, dessen Vertrag mit Ende des Jahres ausläuft.
Eine Hauslösung, wie sie eindeutiger kaum sein könnte, hat
Bundesministerin Claudia Schmied (S) am Mittwoch mit der Bestellung von
Sabine Haag als Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM)
präsentiert. Die seit 1. Dezember 2007 amtierende Direktorin der
Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen Schatzkammer kam
unmittelbar nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 1990 ans Haus, also
im selben Jahr wie der scheidende General Wilfried Seipel. Vor der
Öffentlichkeit hielt sich die 46-jährige Wissenschafterin bisher
allerdings weitgehend im "Elfenbeinturm" der seit 2002 geschlossenen
Kunstkammer versteckt.
In einer Ausschreibung war als "wissenschaftlicher Geschäftsführer
des Kunsthistorischen Museums, gemeinsam mit dem Museum für Völkerkunde
und dem Österreichischen Theatermuseum" eine "Persönlichkeit mit hoher
internationaler Reputation und langjähriger Erfahrung in der Leitung
eines Museums oder einer vergleichbaren Kulturinstitution" gesucht
worden. Für Schmied ist Haag "die ideale Besetzung" und "die
bestgeeignete Persönlichkeit". Haag "kennt das Haus in all seiner
Vielfalt und hat in ihrer langjährigen Tätigkeit den Respekt und das
Ansehen der Belegschaft gewonnen."
Haag selbst hatte sich allerdings nicht um den Posten beworben,
Schmied trat mit dem Angebot an sie heran. Mit der Entscheidung für
jene Person, die in den vergangenen Jahren die Neuaufstellung und
Bewertung der Objekte der Kunstkammer und damit deren Wiedereröffnung
maßgeblich verantwortet hat, wertet die Ministerin diese anstehende
Aufgabe offenbar als die vordringlichste aller künftigen
Herausforderungen der neuen Direktion.
Sabine Haag wurde am 28. Februar 1962 in Bregenz geboren, wo sie das
Bundesgymnasium für Mädchen besuchte. Nach einem Aufenthalt im
kalifornischen Santa Barbara studierte sie von 1981 bis 1989 Anglistik,
Amerikanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck und Wien, im Jahr darauf
begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer, in deren
Dienst sie auch ihre 1995 eingereichte Dissertation stellte.
In den 17 Jahren bis zu ihrer Bestellung als Direktorin der
Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen Schatzkammer des
KHM kuratierte die dreifache Mutter 2005 die Ausstellung "Meisterwerke
aus den habsburgischen Kunst- und Wunderkammern", die im gleichen Jahr
auch im Kreml Museum Moskau gezeigt wurde. Erstmals kurzfristig in die
Öffentlichkeit trat sie nach dem Wiederauftauchen der Saliera, an deren
Untersuchung sie beteiligt war. Anschließend widmete sie sich verstärkt
ihren Spezialgebieten Bernstein und Elfenbein. "Bernstein für Thron und
Altar: Das Gold des Meeres in fürstlichen Kunst- und Schatzkammern" war
Ende 2005 zu sehen, mit "Des Kaisers Elfenbein" versuchte das KHM im
vergangenen Jahr, die Aufmerksamkeit auf die dringend
wiederzueröffnende Kunstkammer und ihre Kostbarkeiten zu lenken. (APA)
Mittwoch, 11. Juni 2008
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