Zu sehen ist die Installation von 24. Oktober 2009 bis 17. Jänner 2010. Für seine erste große Einzelausstellung in Österreich entwickelte der amerikanische Künstler in langjähriger Arbeit eigens für das KUB neue Werke, die über Achsen alle Stockwerke des Gebäudes durchdringen. Zu diesen Verbindungselementen gehört etwa Wasser, das als Projektion von der Wand rinnt und in der Etage darüber einen Looping vollführt oder ein Stapel aus Konsum- und Alltagsgegenständen, aus Schlüsseln, Getränkedosen und Passfotos, der sich in den oberen Stockwerken an der jeweils selben Stelle fortsetzt.
Der Besucher bewegt sich in diesem verwirrenden System von geloopten Abläufen, wird als Teil des Werks angeregt, den Prozess von Ursache und Wirkung nachzuvollziehen und erhält auf diese Weise einen neuen Blickwinkel auf alltägliche Dinge. Oursler lädt zur Erkundung kognitiver Prozesse, nicht umsonst bezeichnete der Künstler bei der Presseführung Siegmund Freud als „große Inspiration“.
Der neue KUB-Direktor Yilmaz Dziewior betonte Ourslers „hervorragenden Umgang mit dem Raum“. Für Kurator Rudolf Sagmeister ist das Besondere an Oursler, dass er als Videokünstler „den Monitor verlässt und in den Raum geht“. Ihn beeindrucke vor allem die Totalität und die choreographische Perfektion, mit der der Künstler das KUB als Gehäuse nutze. Für ihn sei das Werk „wie eine Oper“.
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