Unglaublich frisch und lebendig gemalt ist diese „Nudelesserin“ von Johann Baptist Reiter (1813–1890), die das Wiener Leopold-Museum zu „Best of Austria“ ins Lentos schickte. Also, wer da nicht sofort Lust auf eine kräftige Nudelsuppe bekommt...
Das 1849 entstandene Gemälde ist in seiner verblüffend aktuellen Lebendigkeit ein Hauptwerk des Biedermeier. Kunst-Sammler Rudolf Leopold: „Das Bild besticht durch seine Liebe zum Detail. Ein Bauernmädchen, das uns mit wachen, klugen Augen anblickt, führt den Löffel mit den heißen Nudeln zum Mund. Durch die gespitzten Lippen bläst die junge Frau zur Kühlung auf die Speise. Auf ihrem Schoß hält sie einen irdenen Suppentopf. Die beeindruckende Vielfalt der Muster von Kopftuch, Rock, Bluse und Halstuch und die brillante Wiedergabe der Haut der Dargestellten faszinieren bei dieser äußerst realistischen Schilderung.“
Der im Linzer Stadtteil Alt-Urfahr-West geborene Johann Baptist Reiter war zuerst als Tischler tätig, besuchte dann in Wien die Kunstakademie. Anfangs als Porzellanmaler tätig, wurde er durch seine technisch und in ihrer erzählerischen Kraft grandios gemalten Genre-, Kinderbilder und Porträts zu einem der erfolgreichsten Biedermeiermaler. (gunn)
Best of Austria: bis 10. 5.; tägl. 10–18, Do 10–21 Uhr; Kontakt: 0732/ 7070-3600, www.lentos.at