Wien (SN). Er wolle die österreichische Kunst der Zwischenkriegszeit vom "Odeur des Uninteressanten befreien", sagte Rudolf Leopold, Sammlerkönig und Hausherr des Leopold-Museums, im Wiener Museumsquartier am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Leicht wird das nicht sein, das zeigt die Ausstellung "Zwischen den Kriegen - Österreichische Künstler 1918-1938", die bis 28. Jänner 2008 einen Rundblick auf ein wenig beachtetes Kapitel der Kunstgeschichte bietet.
In die internationale Beachtung schafften es nur die Namen Schiele und Kokoschka. Die dramatischen politischen Ereignisse vom Zusammenbruch der Monarchie bis zur Ermordung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß 1934 und zum Einmarsch Adolf Hitlers 1938 überdecken manche Kunstentwicklung. Politisch gab sich die Kunst nur selten. Man malte Porträts, Akte, Landschaften, die internationalen "-ismen" zeigten Wirkung, Paul Cézanne beeinflusste Maler wie Herbert Boeckl und Anton Faistauer. Nach dem Krieg war vor dem Krieg, die Trostlosigkeit ist auch in der düsteren Präsentation spürbar. Informativ ist der Katalog zur rund 150 Exponate umfassenden Ausstellung.ERNST P. STROBL Info: www.leopoldmuseum.org