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Lächeln, winken und in Pose werfen: Für "Ganz Linz - ein Gruppenfoto"
Google hat es vorgemacht und mit orthografischer Fotografie "Beobachtung von oben" als Marktnische entdeckt. Bei der größten Reality-Show aller Zeiten "Ganz Linz - ein Gruppenfoto" können Sie sich wehren.

Wenngleich die 2006 verordnete Videoüberwachung der Linzer Altstadt heftige Diskussionen hervorrief, sind wir uns anderer, sehr viel älterer und subtiler "Beobachter" wenig bis gar nicht bewusst.

Wo staatliche Autoritäten - obwohl für unsere Sicherheit im Einsatz - seit Jahrzehnten mit Imageproblemen kämpfen, gelang es Google innerhalb nur weniger Monate, einen Megaseller zu landen: orthografische Fotographie. Der durchschlagende Erfolg dieses globalen Sightseeings hat zwischenzeitlich auch die Konkurrenz wachgerüttelt und auf die lukrative Marktnische der "Beobachtung von oben" aufmerksam gemacht.

Sie werden gefilmt!

Sicherheitsinteressen werden dabei von Marktinteressen abgelöst - jeder beobachtet jeden, und (wir) alle zusammen bilden die größte Reality-Show aller Zeiten. Wenn Ars Electronica am Samstag, 8. September 2007, zum "Gruppenfoto" bittet, dann um die Stadt und ihre Bürger so fotogen wie möglich in Szene zu setzen.

64 Quadratzentimeter Linz

Die Beobachteten werden dabei zu Darstellern und führen damit den Prozess des Beobachtetwerdens ad absurdum. Mit dem Hinweis "Bitte lächeln, Sie werden gefilmt!" ist jeder Einzelne aufgerufen, nach draußen zu gehen und seine Botschaft gen Himmel zu senden - per Transparent oder Menschenkette, "kreativ" gemähten Gartenrasen oder per Kunstwerk.

In 1140 Metern Höhe wird ein speziell konstruiertes Kleinflugzeug über Linz kreisen und das gesamte Stadtgebiet lückenlos ablichten.

Insgesamt 4424 Fotos werden im Verlauf dieses rund viereinhalbstündigen Überflugs geschossen. Ihre Auflösung lässt so gut wie nichts im Dunkel: Jedes einzelne Bildpixel bildet "8 Quadratzentimeter Linz" ab.

Gruppenfoto im AEC zu sehen

Schon wenige Tage später soll das "Linzer Gruppenfoto" im Ars Electronica Center zu sehen sein. Jede/r kann sich hier selbst ein Bild davon machen, wie gut er/sie darauf getroffen ist.

OÖnachrichten vom 31.08.2007
 
   



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