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unterm strich

Nein, wir ersparen uns, an dieser Stelle auf die Fußballweltmeisterschaft hinzuweisen: Nur weil der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil am Montag angekündigt hat, dass sein Land bei der diesjährigen Popkomm Partner werde. "Brasiliens Präsenz auf der Popkomm wird den kulturellen Reichtum unseres Landes präsentieren", sagte Gil bei einer Pressekonferenz in Recife, wo gerade die Musikmesse Porto Musical stattfindet. Damit wird Brasilien nach Frankreich und Spanien das erste nichteuropäische Partnerland der Popkomm sein, die vom 20. bis zum 22. September in Berlin über die Bühne gehen wird. 150 Quadratmeter Fläche soll der brasilianische Stand laut Angaben der Popkomm haben, was zwar eine Menge, aber eben nicht viel ist, in Anbetracht der Tatsache, dass Brasilien neben den USA das popmusikalisch wahrscheinlich interessanteste, lebendigste und reichste Land der Erde ist.

Wir haben echt eine Weile gebraucht, um drauf zu kommen: Der Doppelpack von je vier senkrechten Strichen mit einem Schrägstrich plus die zwei weiteren senkrechten Striche auf der documenta-Pressemappe, die hat nicht die Kollegin drauf gemalt, die sie aus Kassel mitbrachte. Nein, nein, das ist das Logo der documenta zwölf. Very tricky. Nur grafisch darstellbar. Wie verdammt noch mal schreibt man dann aber diese handmade zwölf mit einer Tastatur? Als documenta 12? Drei leitmotivische Fragen organisieren laut Roger M . Buergel die Schau: a) Ist Moderne unsere Antike? b) Was ist das bloße Leben? c) Was tun? Ob das wirklich interessante Fragen sind, wird sich herausstellen, wenn wir nächstes Jahr die künstlerischen Antworten sehen. Zunächst klingen sie arg fundamental, eher nach philosophischer Preisschrift als nach bildender Kunst.

taz Nr. 7904 vom 22.2.2006, Seite 16, 43 TAZ-Bericht

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