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Nach einer visionären Festrede von József Tillmann (Budapest) über die Zukunft der Kultur in Europa überreichten Landeshauptfrau Waltraud Klasnic und Kulturlandesrat Gerhard Hirschmann (beide VP), unterstützt von der ORF-Moderatorin Barbara Rett, die Preise erstmals nicht en famille in der Grazer Burg, sondern auf der Bühne des Schauspielhauses. Die Preisträger hätten daher die Möglichkeit, am Tag der Arbeit, den Kriesche, Mitarbeiter der Kulturabteilung des Landes, zum "Tag der Künstlerinnen und Künstler" machte, mehr als nur ein paar Dankesworte ans Publikum zu richten.
Worte kamen allerdings auch aus dem Publikum: Auf einem Transparent im ersten Rang gab sich ein anonymer Unzufriedener subtil: "Hier könnte auch etwas ganz anderes stehen, Herr Hirschmann!"
Ganz anders bedankte sich der Tenor Johannes Chum stellvertretend für alle Preisträger: Er sang die Arie "Dalla sua pace" aus Mozarts Don Giovanni. Nach der Preisverleihung lud der zweideutige Titel des Events, Kultur(p)reise, zur Wanderung durch das Schauspielhaus ein: An verschiedenen Schauplätzen wurden Jurybegründungen und Arbeiten der Preisträger präsentiert, die Schriftsteller lasen aus ihren Werken.
Ein wirkliches Fest wollte aber nicht ausbrechen, gar zu still war es im
Theater. Für Kriesche war es dennoch ein Anfang. Er will neue Preise anregen:
"Wenn es einen Preis für elektronische Musik gibt, wird es beim nächsten Fest
auch Musik geben."
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3. 5. 2002)
Quelle: © derStandard.at