Kultur

Bildermacher schauen

13.11.2007 | SN
Bilder, die sich einbrannten ins kollektive Gedächtnis des 20. Jahrhunderts: Die legendäre Bilderagentur Magnum lässt umfassend in eigene Werk blicken.

THILO RESENHOEFT NEW YORK (SN, APA). Die Bilderschmiede Magnum ist in den 60 Jahren ihres Bestehens zum weltweit exklusivsten Club der Fotografen geworden. Seit ihrer Gründung 1947 haben die Mitglieder der Kooperative Bild-Ikonen des 20. Jahrhunderts geschaffen.

Der fallende Milizionär im spanischen Bürgerkrieg von Robert Capa war eine der ersten. Auch Capas verwackelte Fotos von der Landung der alliierten Truppen in der Normandie gehören dazu. Henri-Cartier Bresson fotografierte den kurz zuvor erschossenen Mahatma Gandhi, Erich Lessing den Volksaufstand 1956 in Ungarn und Eve Arnold die strahlend schöne Marylin Monroe. René Burri zeigt den selbstzufrieden Zigarre rauchenden Che Guevara, Thomas Hoepker die Faust von Muhammad Ali.

Zum Jubiläum blickt sich die Agentur nun selbst ins Archiv und präsentiert mehr als 400, mitunter wenig bekannte Bilder in dem Band "Magnum Magnum". Rund 60 Fotografen haben je sechs Fotos eines ihrer Kolleginnen oder Kollegen ausgewählt und kommentieren sie.

Kunst? Reportage? Und immer Menschen im Blick "Es ist das erste Mal, dass wir uns selbst kuratiert haben", sagt Thomas Hoepker, einer der beiden deutschen Magnum-Fotografen. "Es sind nicht automatisch die berühmtesten Bilder, sondern jene, die wir selbst für wichtig halten."

Der Querschnitt ist thematisch so breit gestreut wie die Fotografen von Magnum aufgestellt sind; sowohl die künstlerische als auch die Reportagefotografie sind vertreten. Diese spannungsvolle Kombination macht die Agentur seit jeher aus. Die Vertreter beider Richtungen sind weit gereist und bieten ein vielgestaltiges Bild der Welt. "Magnum steht nicht für irgendeine politische, religiöse oder gesellschaftliche Doktrin. Wahrscheinlich könnten sich keine zwei der rund 60 Mitglieder auch nur darüber einigen, welches die beste Kamera, das beste Objektiv und der beste Film ist, oder ob man nicht doch lieber digital fotografieren sollte. Dennoch hat das Credo der Gründerväter (. . .) nach wie vor Gültigkeit: den Menschen in seiner sich ständig wandelnden Welt zu zeigen."

"Das Buch ist ein einzigartiger Blick in Herz und Seele der besten Bildagentur der Welt", schreibt Magnum-Präsident Stuart Franklin in einem Vorwort. Das ist auf den ersten Blick freilich kein sehr origineller Satz. Was soll er sonst über seine Truppe sagen? Nach der Durchsicht bleibt aber nur eine Antwort: Der Mann hat Recht. Magnum zeigt die Welt, in der wir leben.Magnum Magnum ist erschienen im Verlag Schirmer/Mosel (München, 2007).

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