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Der lückenlos überwachte Bürger ist schon längst Realität
Was kostet das Haus meines Chefs?
Hightech-Spionage: Totale Überwachung am Arbeitsplatz
Ars Electronica: Verdauungs- und Weltbeobachtung
Mit Kunst gegen Überwachung
Unser Handy verrät durch Signale ständig, wo wir uns aufhalten, Kundenkarten dokumentieren unser Einkaufsverhalten, Kredit- und Bankomatkarten enthüllen, wofür wir Geld ausgeben und die Suchbegriffe, die wir in Google und andere Internetsuchmaschinen eintippen, zeigen unsere Ängste, Interessen und womit wir uns die Zeit vertreiben. Somit wird der Schutz der Privatsphäre in unserer dauerüberwachten Gesellschaft zu einer der größten Herausforderungen. Grund genug für das Festival Ars Electronica, sich bis 11. September in ganz Linz mit dem Thema "Goodbye Privacy!" - dem Ende der Privatheit zu beschäftigen.

Die spektakulärste aller Kunstaktionen "Ganz Linz - Ein Gruppenfoto" soll auf die Dauerüberwachung aufmerksam machen und die Möglichkeit bieten, sich ihr bewusst und lächelnd entgegenzustellen. Mit orthografischer Fotografie, insgesamt 4424 Fotos, wird die Stadt am Samstag von 10 bis 14 Uhr genauestens abgebildet - jedes einzelne Bild wird acht Quadratzentimeter Linz zeigen. Nach dem Aufruf sich dafür etwas Kreatives einfallen zu lassen, sind bereits einige spannende Projekte in Planung: Die Post wird mit allen ihren gelben Autos das Wort "Post" formen, der Künstler Othmar Steiner aus Leonding will Kartons schwarz anmalen und die Augen- und Nasen-Partie der Mona Lisa nachahmen und eine Firma auf ihrem Flachdach 300 Quadratmeter Kunstwerke auflegen. Das Ergebnis wird im Ars Electronica Center zu sehen sein.

OÖnachrichten vom 05.09.2007
 
   



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