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27.01.2006 - Kultur&Medien / Kommentare | ![]() | ||
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Kunstlicht: Schluss mit dem Klimt-Geplänkel! | ![]() | ||
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ALMUTH SPIEGLER | ![]() | ||
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G Dieses Geplänkel wirkt international einfach lächerlich.
Entweder will die Regierung die Bilder zurückkaufen oder eben nicht.
Anscheinend will sie es nicht. Wir werden es verkraften. Und weiteres
wochenlanges Gezicke bliebe uns erspart. Soll doch der freie Markt
entscheiden. Mitsteigern können potente Patrioten ja immer noch. Bei der ganzen Angelegenheit aber die heimische
Wirtschaft in die Pflicht nehmen zu wollen ist absurd. Was wäre überhaupt
die Gegenleistung für dieses "Sponsoring"? Rund um "Adele I" die Wände mit
Firmenlogos zu pflastern? In erster Linie sollte sich die Wirtschaft - wie
einst Zuckerfabrikant Ferdinand Bloch-Bauer - um die lebenden Künstler,
die Klimts von morgen, kümmern. Für den Erhalt des kulturellen Erbes ist
immer noch der Staat zuständig. Denn dass Klimt im europäischen Vergleich - die goldene
Adele entstand 1907 parallel zum Kubismus - nicht die Speerspitze der
Avantgarde bildete, steht ja wohl nicht zur Debatte. Sein Stil ist ein
Insel-Phänomen. Und dieses bürgerlich behütete Eiland in der Gischt des
Moderne-Meers hieß nun einmal Österreich. Das ist die Geschichte, die
unsere Museen zu Recht spiegeln sollen. Vielmehr wäre dieses so neu erwachte Interesse für Klimt
eine Chance, den Blick freizubekommen von all den kitschigen
Adele-bedruckten Kaffeetassen. Und zu sehen, was etwa Akademie-Rektor
Stephan Schmidt-Wulffen hier sieht: Klimts "aberwitzigen Gedanken, ein
völlig realistisches Porträt in ein flächiges Ornament einzusetzen. Das
ist verrückt schräg. Als würde Mondrian über einen seiner Balken eine Maus
laufen lassen."
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