Dornbirn (VN-cd) In einer Stadt, deren Image über die Jahrzehnte
stark von der Wirtschaft geprägt war, wird man sich nun intensiv mit
Musik, bildender Kunst, Architektur etc. beschäftigen: Dornbirn
erhält ein Kulturleitbild.
Die Betrachtung von außen war Kulturamtsleiter Roland Jörg dabei
wichtig. Reinhard Kannonier, Rektor der Kunstuniversität Linz, wurde
mit der Erstellung eines solchen Leitbildes beauftragt, wobei nach
nunmehrigem Vorliegen einer Studie die Bevölkerung in den
Diskussionsprozess eingebunden wird. Im Herbst 2004 soll, so
Bürgermeister Wolfgang Rümmele und Kulturstadträtin Andrea Kaufmann,
klar sein, wie man auf die nun eruierten Stärken setzt bzw. wie man
sie identitätsstiftend ausbaut.
Der Ist-Zustand sei "sehr gut". In der Nähe von Bregenz mit
seiner Hochkultur fand Kannonier viele interessante Faktoren, die es
nun zu bündeln gilt. Als Schwerpunkte genannt werden etwa die
inatura und der Spielboden. Auch wenn Stadträtin Kaufmann nicht
davon ausgeht, dass das Kulturbudget wesentlich erhöht werden kann,
sondern "eventuell umgeschichtet", könne auf Basis eines
Kulturleitbildes positiver politischer Druck ausgeübt werden.
Beispiel Linz
Reinhard Kannonier hat nicht nur an einer internationalen
Leitbildstudie der Europäischen Hochschule Florenz mitgearbeitet, er
berichtet im Gespräch mit den "VN" auch von äußerst positiven Folgen
nach einer Leitbilderstellung für Linz. Sie betreffen etwa die Ars
Electronica, die Aufwertung der freien Szene, den Bau des Museums
Lentos und nicht zuletzt gibt Kannonier nach erfolgtem Imagewandel
auch der Errichtung eines einst verhinderten Musiktheaters nun eine
Chance.