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Fotogalerie Wien

Vom Foto zum Objekt und zurück

21. Juli 2011 20:58
  • Artikelbild: Ein Fotogramm wird zum dreidimensionalen Spiralobjekt (vorne): 

Ausstellungsansicht "Hans Kuperlwieser", Fotogalerie Wien.  - Foto: Michael Michlmayr

    Ein Fotogramm wird zum dreidimensionalen Spiralobjekt (vorne): Ausstellungsansicht "Hans Kuperlwieser", Fotogalerie Wien.

Heuer widmet die Fotogalerie Wien dem österreichischen Künstler Hans Kupelwieser eine Werkschau und zeigt Arbeiten seit 1981

Wien - Der Krimmler Wasserfall und der vom Obersee und auch der Obere Riesachfall: Nasse Naturschauspiele sind und waren beliebte Postkartenmotive. Hans Kupelwieser hat viele dieser alten Postkarten aus seiner Heimatregion am Ötscher zu einem großen Wasserfall (1981) zusammenmontiert. So fließt quasi ein Wasserschwall in den Nächsten. Aus den zweidimensionalen Fotos wird ein dreidimensionales Objekt.

Dieser Übergang vom Zwei- ins Dreidimensionale und wieder zurück ist typisch für das Werk des 1948 in Lunz am See geborenen Künstlers. Hans Kupelwieser spielt mit dem fotografischen Abbild des Realen und lässt das belichtete Material auch wieder zum (Bau-)Material werden. Es ist Fotografie im erweiterten Sinn, die er neben seiner skulpturalen Arbeit verfolgt und der aktuell eine Werkschau in der Fotogalerie im Wuk gewidmet ist. Gezeigt werden auch einige jener Werke, die 1982, vor fast 30 Jahren, in der von Peter Weibel kuratierten Ausstellung Erweiterte Fotografie in der Secession zu sehen waren.

Das "Fallen" von Wasser ist auch für die Transformation in einer anderen Arbeit entscheidend. Läuft ein 15.000-Liter-Becken voll, löst es einen Kippmechanismus aus. Eine Großskulptur im Lunzer Seebad wird auf diese Weise zur Bühnentribüne des Festivals Wellenklänge. Ein geschlossener Körper klappt auf, wandelt sich in Sitzränge und Dach.

Solche Überraschungen und Wandlungen hält Kupelwieser in der Fotogalerie fast überall bereit. Zum Beispiel in Gestalt der auf einem Sockel liegenden kleinen Betonplatte. Erst der Blick auf die Lichtwand dahinter und das dort präsentierte Röntgenbild hilft ihr Geheimnis zu entschlüsseln. Kupelwieser hat einen Kreuzschlüssel im Beton versteckt ( X-ray, 1993).

Solch alltäglicher Gegenstände sind es auch, die sich in seinen Fotogrammen abzeichnen. So wie auf dem drei mal zehn Meter langen, das sowohl Bild als auch Bildhintergrund ist: Für Fotogramme, zerknüllte, dadurch also wieder Volumen zurückgewinnende Fotogramme und eine Skulptur, die ein Fotogramm imitiert: Corays Schatten ist der in Aluminium erstarrte Schatten eines Landi-Sessels des Designers Hans Coray.  (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Printausgabe, 22.7.2011)

Bis 23. 7., Fotogalerie Wien

22.07.2011 08:27

interessant, dass DerStandard am 22.07. von einer ausstellung berichtet, von der man sich dann noch maximal die finissage ansehen darf. na immerhin…

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