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Kunstberichte

MQ: Verbindende Visionen

Aufzählung Wettbewerb suchte nach Ideen für das Museumsquartier im Jahr 2020.

Wien. (ju) Wie könnte das Museumsquartier (MQ) im Jahr 2020 aussehen? Wie ein Gemüsebeet, ein wuchernder Garten oder ein künstliches Riesenmöbel? Diese Frage warf die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs für das MQ auf. Über 100 Einsendungen trafen ein, 15 kamen in die engere Auswahl und vier Gewinner-Teams wurden am Dienstag vorgestellt.

Aus dem Wettbewerb, der besonders viele Architekten und weniger Künstler anlockte, ging auch ein Architektenteam als Sieger hervor: Esther Peischl und Klaus Bergholds Projekt "Vienna Skywalk" verbindet auf einer durch den Luftraum gekippte Straße das MQ mit der Museumslandschaft am Theresienplatz (Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum). Ebenfalls eine Verbindung über die viel befahrene "2er-Linie" dachten Ernest Kucer und Sebastian Schmid (Platz drei) mit ihrem "MQ...ling" an.

Platz zwei ging an das Architektenduo "heri&salli" das davon ausging, dass im MQ in 14 Jahren der Platz vielleicht schon knapp sein könnte – sie dachten nach oben: Über die Dächer der Stadt ragen überdimensionale, künstliche Gärten. Ein künstlerisches Projekt wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet: Die "Aufgeblasenen (T)räume" der Studentinnen Elisabeth M. Hilber und Sabina Preindl verdrängen mit einer großen, wabernden Blase den sozialen und ökonomischen Raum.

Alle 15 ausgewählten Projekte können derzeit im MQ oder auf der Internetseite http://www.mqw.at/mq2020 besichtigt werden. Realisiert werden sie aber nicht: "Das Ganze war von Anfang an ein Ideenwettbewerb", begründete MQ-Direktor Wolfgang Waldner. Dafür wurde ein Preisgeld von 10.000 Euro an die vier Teams aufgeteilt.

Mittwoch, 12. Juli 2006


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