VN Sa, 11.6.2005

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KOMMENTAR

Toller Kerl, der Peter

Die letzte Roy-Lichtenstein-Retrospektive in leicht erreichbarer Nähe fand vor etwas mehr als zehn Jahren im Haus der Kunst in München statt. Lichtenstein satt hieß damals das Motto, man bekam quasi alles zu sehen, was der Künstler, der neben Warhol zu den absoluten Stars der Pop Art zählt, zu bieten hat. So etwas geht einmal und dann ist lange Ebbe.

Retrospektiv ist jene Lichtenstein-Ausstellung, die das Kunsthaus Bregenz nun am Sonntag eröffnet, zwar, den Anspruch einen Überblick über das Schaffen zu bieten, darf und kann sie nicht erheben. Das wurde auch nicht beabsichtigt. Der Titel "Classic of the New" ist elegant gewählt. Man legt sich nicht fest, kombiniert das Früh- mit dem Spätwerk und setzt etwa mit den Interieurs oder den Frauenbildnissen einzelne Schwerpunkte. Soweit eine kompakte Sache.

as Kunstschaffen Lichtensteins erschließt die Schau nicht, worauf seine Arbeiten basieren und wer sich wiederum auf ihn berief, kann lediglich - so beabsichtigt - im Rahmenprogramm erörtert werden. Was für die Leihgeber dennoch besonders interessant war, sickerte gestern bei der ersten Begegnung durch. Es ist das Kunsthaus Bregenz, eine Architektur, die seit Jahren Furore macht und die nun jedes Bild mit einem kathedralen Raum umgibt, es wirken lässt. Architekt Zumthor macht‘s möglich, ein toller Kerl, der Peter.

Und wohin immer Direktor Eckhard Schneider das Haus, in dem es der Gegenwart gelten sollte, mit dieser populären Kunst führen will, gerade aus dem Frühwerk Lichtensteins hat er schon ein paar tolle Raritäten ergattert. Der Amerikaner mag Türöffner für weitere Mega-Events in Bregenz sein, so lange es dann doch nicht darum geht, dass Christo irgendwann das Bregenzer Seeufer verpackt, mag man sich das gelegentlich gefallen lassen.

CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, •72/501-225




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