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Nahegehende Porträts aller wichtigen Mitglieder der Rock'n'Roll-Familie der Sechziger zeigt der "Sixties"-Teil. Abseits gestellter Glamour-Bilder bannte McCartney Momente, in denen große Namen der Ära durch die Selbstdarstellung ihre Persönlichkeit durchblitzen lassen. Der Durchbruch gelang McCartney bei einem nur von ihr - damals noch Linda Eastman, Hobby-Fotografin und Empfangsdame bei einem New Yorker Magazin - wahrgenommenen Pressetermin mit den Rolling Stones 1966, wo sie unter anderem den sich breitbeinig räkelnden Brian Jones fotografierte.
Das Bild erregte die Aufmerksamkeit des Beatles-Managers Brian Epstein und führte zu weiteren Aufträgen sowie 1967 zur ersten Begegnung mit Paul McCartney, den sie 1969 heiratete - eine Wandlung vom "Voyeur" zu "jemand, auf den die Welt starrt", wie sie festhielt.
McCartney, die zur ersten Fotografin des "Rolling Stone"-Magazins wurde, bediente nicht das jeweilige Image der Musiker. Viele Fotos der Konzertauftritte fangen durch Unschärfe mehr den unplanbaren Moment als die gestellte Pose ein, dem unwiederbringlichen Augenblick widmen sich auch die Fotos, die hinter der Bühne und zunehmend auch im privaten Bereich entstanden.
Der zweite Ausstellungsteil "Roadworks" zeigt Bilder von McCartneys Reisen, allein oder mit "The Wings". Alltagsmenschen, Landschaften, Straßen- und Hotelblicke, melancholische Abschiedsstimmungen zeigt der Querschnitt durch das Schaffen der Fotografin, die 1987 in den USA zur Fotografin des Jahres gekürt wurde.
Zu der Ausstellung sind zwei Buchkataloge mit zahlreichen Abbildungen erhältlich, "Linda McCartneys Sixties" (175 Seiten, 496 S) und "Roadworks" (180 Seiten, 799 S). (APA)
Quelle: © derStandard.at