"Film wird nicht vorgestellt als Objekt zum Mit-Nach-Hause-Nehmen oder Vorbeiflanieren, sondern als ein räumlich und zeitlich bestimmter Akt der Anschauung und des Austauschs mit der Welt", schreibt Alexander Horwath im Begleittext zum Filmprogramm. Die frühesten Werke stammen aus den Jahren 1952 bis 1955, die jüngsten von heuer. Insgesamt werden Werke von 94 Filmemachern und Filmemacherinnen gezeigt, von Helen Levitt bis James Benning, von Rossellini bis Apichatpong Weerasethakul, von Lisl Ponger bis Alfred Hitchcock. Die Linien zwischen deren Werken ergeben für Horwath "nicht die, aber eine Geschichte des Films".
Auf dem Programm
Unter der fast unüberschaubaren Anzahl von Filmen befinden sich neben Klassikern wie Guru Dutts "Pyaasa" oder Hitchcocks "Vertigo", Underground-Kino wie Ken Jacobs "Star Spangled To Death" oder "IXE" von Lionel Soukaz und experimentellem Kino wie Marie Menkens "Lights" oder "Spiral Jetty" von Robert Smithson auch populäre Filme wie "Land Of The Dead" von George A. Romero oder David Cronenbergs "eXistenz" sowie drei Uraufführungen: "A Pitcher Of Colored Light" von Robert Beavers, "Casting a Glance" von James Benning, der gleichzeitig am 23. September den Abschluss des 100-tägigen Programms macht, und "Halcion" des Österreichers Dietmar Brehm.
Aus österreichischer Sicht befinden sich an der Seite von Brehm vor allem experimentelle Arbeiten am Spielplan. Neben Lisl Ponger, Kurt Kren, Friedl Kubelka und deren Ex-Mann Peter, Gustav Deutsch und VALIE EXPORT ist aber auch Gerhard Benedikt Friedl mit "Hat Wolff von Amerongen Konkursdelikte begangen?" in Kassel zu sehen. Und in all der Fülle dürfen natürlich auch die großen Namen der zweiten Hälfte der Filmgeschichte nicht fehlen: John Ford, Rainer Werner Fassbinder, Michelangelo Antonioni, Andy Warhol, Richard Leacock, Jean Marie Straub und Daniele Huillet, Abbas Kiarostami, Jean-Luc Godard, Robert Bresson, Agnes Varda und viele andere. (APA)