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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
09. Februar 2007
11:59 MEZ
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hgb-leipzig.de 
Leipzig: Run auf anonyme "Billig-Kunst"
Verkaufs-Aktion an Hochschule für Grafik und Buchkunst - Werke der "Neuen Leipziger Schule" waren für 30 Euro zu haben

Leipzig - Werke der "Neuen Leipziger Schule" für 30 Euro: Diese "Schnäppchen" im A-5-Format haben Kunstliebhaber an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig im Minutentakt gekauft. Beim "Rundgang 2006", dem jährlichen Ausstellungshöhepunkt der Hochschule, boten Studierende und ProfessorInnen erstmals 500 eigene Arbeiten an. Schon eine Stunde nach Verkaufs-Start hatten rund 400 der Werke eine/n BesitzerIn gefunden. Zur Schau gestellt wurden die Arbeiten allerdings anonym. Erst am Montag erfahren die Käufer, ob sie etwa einen Neo Rauch oder einen Timm Rautert ergattert haben.

Limit

Vier Stunden lang konnten die 21 mal 15 Zentimeter großen Werke - alle in A-4-Klarsichtfolie gepackt und von Sicherheitsleuten bewacht - begutachtet werden. Abstrakte und gegenständliche Malerei waren an der Kunstwand ebenso zu finden wie Fotografien, Collagen oder Objekte; etwa ein Spiegel im A 5-Format, eine Leinwand mit drei echten zehn-Euro-Scheinen, ein Schwarz-Weiß-Foto der lächelnden Hillary Clinton und ein weißes Blatt mit dem Bleistift-Schriftzug "RAUCH" - ein Verweis auf den begehrten Neo Rauch.

Jeder durfte nicht mehr als drei Werke kaufen. Der Erlös soll den Studenten selbst zu Gute kommen. Beim "Rundgang 2006" präsentieren sie noch bis Sonntag im gesamten Hochschulgebäude Diplomarbeiten und andere Werke. Erwartet werden auch zahlreiche Galeristen und Kunstsammler, die junge Talente aufspüren wollen. Die Hochschule hat 600 Studierende und 50 MitarbeiterInnen. (APA/dpa)


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