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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
26.03.2004
13:15 MEZ
Ausgeborgt und nicht zurück gegeben?
Meinungsverschiedenheiten um Bilderschwund im Wiener Rathaus

Wien - Die Wiener Grünen haben wiederholt das Verschwinden von Bildern aus dem Besitz der Gemeinde kritisiert, die entlehnt und nie zurückgegeben wurden. Am Freitag gab ihnen Kulturstadtrat Mailath -Pokorny in der Fragestunde des Gemeinderats Contra: Im Jahr 1992 habe der damalige Grüne Klubobmann Pilz fünf Bilder selbst entlehnt. Diese seien bis heute nicht retourniert worden.

"Sie täten der Kulturabteilung etwas Gutes, wenn Sie sich selber an die Regeln halten und nicht einen Kriminalfall konstruieren würden", so Mailath-Pokorny. Nach dem Wechsel von Pilz ins Parlament wäre es die Verpflichtung eines gewissenhaften Leihnehmers gewesen, einen Nachfolger für die Werke im heutigen Zeitwert von 9.800 Euro zu benennen und bekannt zu geben, ob die Bilder noch im Grünen Klub hängen.

"Die Bilder sind da"

Die Grüne Kultursprecherin Ringler wies die Anschuldigung von sich. "Die Kunstwerke sind weiter dort, wohin sie damals entlehnt wurden", betonte sie und präsentierte den Entlehnschein. Dieser sei auf die juristische Person des Grünen Klubs, zu Handen Peter Pilz, ausgestellt. Eine Ummeldung sei daher nicht notwendig gewesen, behauptete sie.

Auch die Medienbetreuung der Grünen setzte sofort ein, Pressesprecher Klaus Zellhofer bemühte sich um Schadensbegrenzung. "Die Bilder sind da, wir laden jeden sofort zu einer Führung", betonte er. (APA)


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