Artikel aus
profil Nr. 26/2002 |
Das neue
Mumok
Weniger historisch, dafür mit
konzentrierten Schwerpunkten: So präsentiert sich die zweite
Aufstellung der Sammlung im umgebauten Mumok.
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Klar wurde neu dimensioniert und
teilweise entrümpelt. Ebenso klar, dass der seit Anfang des Jahres
arbeitende neue Direktor Edelbert Köb dem Museum Moderner Kunst im
Wiener Museumsquartier seine eigene Prägung (inklusive neuen Logos)
verleihen wollte und deshalb die Lieblingsobjekte seines Vorgängers
Lóránd Hegyi in die Depots verfrachtete. Tatsächlich fehlen nun die
Laviers, Kounellis und Badiolas. Dafür kommen die Kaprows, Nitschs
und Niki de Saint Phalles.
"Fokus 01" heißt die
Neuaufstellung der Sammlung im Mumok. Nach zweimonatiger Umbauphase
und einer vierwöchigen Schließzeit - was bei einem erst vergangenen
Herbst eröffneten Museum zunächst ungewöhnlich schien - zeigen sich
die schwierig zu bespielenden Räume jetzt luftiger und weitläufiger.
Mit der neuen Präsentation soll das "Profil der Sammlung" mit ihren
Eigenheiten hervorgehoben werden: "Nichts Originelles", wie Edelbert
Köb betont, nur fundierte Sammlungseinblicke. Die unteren Ebenen
sind nun den sechziger Jahren gewidmet - markant die Präsentationen
von Fluxus und Pop Art. Erstmals in so großem Umfang ist Platz für
den Wiener Aktionismus geschaffen - eine Lücke, die in Wien längst
geschlossen gehörte. Viele Arbeiten bisher wenig gezeigter Künstler
harren hier einer Entdeckung: etwa jene der japanischen
Fluxuskünstlerin Takako Saito oder des in Wien geborenen Curt
Stenvert. Einzig der Kuppelsaal, in dem eine als "Director's Choice"
von Edelbert Köb selbst zusammengestellte, betont museale Schau
einer kunstgeschichtlichen Abfolge des 20. Jahrhunderts inszeniert
wird, wirkt wenig schlüssig, auch unter Berücksichtigung
persönlicher Vorlieben.
Mit Spezialprojekten wie Allan
Kaprows Möbelkomödie oder Haim Steinbachs Vitrinenmuseum im Café
werden neue, spannende Akzente gesetzt und durch den mobilen
Kinosaal, ausgedacht vom Architekten Adolf Krischanitz, stimmig
ergänzt. Heimo Zobernigs "White Cube", eine kistenartige
Gangkonstruktion, die bisher getrennte Ausstellungsflächen
miteinander verbindet, wird diese Woche mit einer Installation des
US-amerikanischen Schwerkraftkünstlers Chris Burden eröffnet.
Der Einbau dieses Kubus, der zwar den früher sakralen
Raumeindruck der Eingangszone verändert, aber nicht zerstört,
erweist sich nun als richtiger Zug innerhalb des neuen
architektonischen Konzepts, für das immerhin 600.000 Euro
aufzubringen waren.
Zusammenhängender und einheitlicher: So
zeigt sich die Sammlung nun in den frisch adaptierten Räumen. Zwar
ist nicht alles neu, was da gezeigt wird, insgesamt aber ist das
Mumok sicher attraktiver und übersichtlicher geworden.
"Fokus 01", Museum Moderner
Kunst, Museumsplatz 1, 1070 Wien, bis 26. Oktober 2003;
Chris
Burden "Tower of Power", Eröffnung 28. Juni,
19 Uhr;
Autor: Patricia
Grzonka
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