Sonderbeilagen

Unheimlich und humorvoll

21.04.2007 | SN
Beziehung steht auch als Leitmotiv über der Ausstellung "Look at me" bei den diesjährigen Goldegger Dialogen von 6. bis 9. Juni 2007.

Heinz KaiserGoldegg (SN). Resonanz und Beziehung sind die Leitvokabel, die die Ausstellung "Look at me!" mit dem Konzept der 26. Goldegger Dialoge verknüpfen. Werke der Kunst sind dazu da, um im Betrachter einen Widerhall zu erzeugen. Die Beziehung von Werk (Objekt) und Betrachter (Subjekt) ist unbestritten: erzeugt wird eine Resonanz, die von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich ausfällt.

Im Besonderen trifft das auf die kleinformatigen Bildcollagen von Ursula Hübner sowie die großformatigen Malereien von Haruko Maeda zu. Der Betrachter wird, je nach eigener Stimmung und persönlicher Disposition, die Wirkung der Arbeiten als unheimlich, unangenehm, verblüffend oder auch als humorvoll empfinden - sofern er diese Arbeiten auch anschaut!

Die im 18. Jahrhundert von Immanuel Kant gewonnene Erkenntnis, das Bild verändert das Sehen und das Sehen verändert das Bild, sollte sich anhand der Bildfindungen von Hübner und Maeda nachvollziehen lassen.

Ursula Hübners übermalte Collagen entwickeln ihre Ausdrucksstärke aus dem kombinatorischen Prinzip: Unterschiedliche Elemente werden zu einem neuen Bildganzen, zu einer neuen Bildwelt zusammengefügt. In einer surrealen Tradition stehend, lassen ihre Collagen erahnen, dass sie aus ihren "Erfahrungsbeständen" im Umgang mit ihrer Theaterarbeit schöpft.

"my pets" nennt die Japanerin Haruko Maeda ihre Bilderserie von Mischwesen in penibler, realistischer Malweise. In ihrer Heimat sah sie im letzten Jahr seltsam generierte, in Mode gekommene Haustiere, die sie an die künstlichen bzw. virtuellen Spielzeuge "Tamagotchis" und an den Roboterhund "Aibo" erinnerten. Ihre Begeisterung für Hans Holbeins Malerei verknüpft sie mit diesen irritierenden Gegebenheiten von heute. Ursula Hübner (geboren 1957 in Salzburg) hat seit 1998 eine Professur für Malerei und Grafik an der Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung in Linz inne. Haruko Maeda, 1983 in Tokio geboren, ist ihre Studentin.

Ganz im Sinne der Beziehungsthematik der heurigen Dialoge schlug Hübner ihre Studentin Maeda als zweite Position für die gemeinsame Ausstellung vor.

Zur Eröffnung von "Look at me!" spricht am 6. Juni um 19 Uhr in Goldegg der Neuropsychologe Joachim Bauer (Freiburg) über die Wechselwirksamkeit von Bild und Betrachter.

"Look at me!" ist dann bis Sonntag, 1. Juli, zu sehen. (Fr., Sa. und So., von 15 bis 18 Uhr sowie während der Goldegger Dialoge).

Archiv
Salzburg: Stadt SalzburgFlachgauTennengauPongauPinzgauLungau
Nachrichten: InnenpolitikWeltpolitikSportWirtschaftChronikKulturHiTecimBildZeitung
Interaktiv: DebatteBlogsVideoBabybilder WizanySalzburgwiki
Freizeit: VeranstaltungenKinoMusikSpieleReisenWetterHoroskopGewinnspiele
Marktplatz: KarriereImmobilienMotorJobloungePartnerbörsePreisvergleichShopping Mall
SN-Service: Archiv Abo AnzeigenpreiseOnline Werbung MediadatenSN Saal Wir über uns
Salzburger Woche Service: Anzeigenpreise Kontakt
Leseliste löschen Gelesene Artikel löschen