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ORF: Aus für "tipp"
Heftiger Protest gegen Kulturbremse
Reaktionen zur Streichung der wöchentlichen Kultur-Vorschau-Sendung "tipp" im ORF (siehe dazu den Medien-Kommentar "Durchblick") gibt es auch von der IG Autorinnen Autoren. Deren Vorstand Gerhard Ruiss stellt in einem offenen Brief fest: "Der ORF hat in den letzten Jahren keine Gelegenheit versäumt, sich als Kultursender zu bezeichnen. Tatsache ist, er hat seine Kultursendungen sukzessive demontiert... Die 'Kunst-Stücke' sind dem neuen Geist im ORF genauso zum Opfer gefallen wie ihm jetzt die wöchentliche Kulturvorschau 'tipp' geopfert werden soll. Das ist nicht nur unerträglich, es kann auch keinem öffentlich-rechtlichen Auftrag entsprechen, möglichst wenig Kulturprogramm zur Ermöglichung von möglichst viel Unterhaltungsprogramm vorzusehen."

Gegen die Einstellung

Auch Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums, beklagt in seiner Funktion als Mitglied des ORF-Stiftungsrats sowie des Publikumsrats das Vorgehen. "Der Stiftungsrat ist davon nicht informiert", hält er fest. "Wir haben ein Schema verabschiedet - und ich bin davon ausgegangen, dass im kulturellen Bereich keine Änderungen vorgenommen werden." Er werde sich gegen die Einstellung aussprechen, allerdings sehe er sich im Gremium "eher als Einzelkämpfer".

OÖnachrichten vom 15.09.2005
 
   



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