Großer Andrang bei der
MoMA-Eröffnung
Mit einem großen Besucheransturm hat am
Freitag die Ausstellung «Das MoMA in Berlin» für das Publikum
geöffnet. Am Vormittag standen bei Eiseskälte rund 500 Besucher
Schlange, um die Schau des New Yorker Museums of Modern Art zu
sehen. Berlin
(20.01.2004, 11:48 Uhr) - Bis zum 19. September werden in der
Neuen Nationalgalerie 200 Werke aus der MoMA-Sammlung gezeigt,
darunter Bilder von Picasso, Matisse, Gauguin, Monet und van Gogh
sowie von Pollock, Hopper, Lichtenstein und Warhol.
Das New Yorker Museum ist derzeit wegen Umbaus geschlossen, so
dass die Gemälde und Skulpturen auf Reisen gehen konnten. Die
Ausstellung ist eine Art Spaziergang durch die Kunstgeschichte des
20. Jahrhunderts, mit vielen epochalen Werken wie «Der Tanz» von
Henri Matisse, Vincent van Goghs «Sternennacht» und «Die
Beständigkeit der Erinnerung» von Salvador Dalí. Auch Gerhard
Richters Zyklus über die Rote Armee Fraktion gehört zu den
Leihgaben. Thematisch ist die Schau in einen europäischen und einen
amerikanischen Teil gegliedert.
Unter
den ersten Besuchern waren am Freitag französische Touristen,
Einheimische, die sich eine Karte im Voraus kaufen wollten, und
auffällig viele «Karnevalsflüchtlinge» aus Köln und Bonn. Einige
hatten die Bilder bereits in New York gesehen. «Mich interessiert
generell diese großartige Kunst», erzählte Roland Berger, der sich
die Wartezeit mit Zeitunglesen vertrieb. Der Berliner Christian
Pietzke war einer der ersten, die sich durch die Drehtür ins Museum
drängten. «Hut ab vor Professor Raue», sagte er - gemeint ist Peter
Raue vom Förderverein der Nationalgalerie, der die Ausstellung in
die Hauptstadt geholt hatte.
Berlin rechnet mit etwa einer Million Besuchern; ab 700 000
sollen die Kosten von 8,5 Millionen Euro gedeckt sein. Am Wochenende
werden Hilfskräfte, die «MoMAnizer», den Gästen mit Kurzvorträgen
und Tipps die Wartezeit verkürzen. Neben der Ausstellung in der
Nationalgalerie ist ein amerikanisches Kulturjahr mit rund 100
Veranstaltungen geplant. Die Schirmherrschaft für das
deutsch-amerikanische Projekt haben Außenminister Joschka Fischer
und sein US-Kollege Colin Powell übernommen. (tso/dpa)
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