VN Di, 17.9.2002

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"Das KUB ist auch Wunschobjekt"

18.850 Besucher in der Bourgeois-Ausstellung - Paul Renner an den Billboards

Bregenz (VN-cd) Über 18.800 Besucher hat das Kunsthaus Bregenz mit der Louise-Bourgeois-Ausstellung - dem zentralen Sommerprojekt - anziehen könne. Das ist - betrachtet man einmal nur das Publikumsinteresse - ein vergleichsweise gutes Ergebnis. Die Zusammenstellung des êuvre der 90-jährigen Grande Dame der Bildhauerei wurde zudem auch überregional sehr positiv beurteilt.

Kunsthausdirektor Eckhard Schneider betrachtet die Schau rückblickend als "Geschenk". Er hat in den ersten zwei Jahren seiner "Amtszeit" in Bregenz auf große Namen in einzigartiger Präsentation gesetzt und damit auch neben den Sommerausstellungen, die schon zuvor sehr gut besucht waren, hervorragende Auslastungszahlen erreicht. Ein Konzept, das in Vorarlberg einerseits sehr goutiert wurde, aber auch heftige Gegenstimmen (zusammengefasst jüngst in einer "VN"-Umfrage) auslöste. Man will im Kunsthaus weniger Konsum und dafür mehr Auseinandersetzung, mehr Risiko und das Hineinwirken der Institution in die Region.

Dialog verstärken

Direktor Schneider entgegnet solchen Einwürfen im Gespräch mit den "VN" unter anderem mit der Bemerkung, dass das Kunsthaus für viele auch ein "Wunschobjekt" darstelle. Grundsätzlich will er aber den Dialog verstärken.

Nicht unbedingt als Gegenreaktion, sondern weil solche Projekte auch zu seinem Konzept zählen, findet demnächst eine Kritikertagung statt, in deren Rahmen auch der Vorarlberger Künstler und einstige "documenta"-Teilnehmer Gottfried Bechtold auftritt.

Die KUB-Billboards an der Seestraße wird Paul Renner bespielen, die aus Vorarlberg stammende, international tätige Ruth Schnell hat im Sommer eine Installation an der Außenhaut realisiert. Schneider zur Einbeziehung der aus Vorarlberg stammenden und/oder hier tätigen Künstler: "Das ist jetzt kein ,Schmusekurs`, sondern eine Grundhaltung." Wobei, so Schneider, feststeht, dass eine Typisierung aufgrund der Geographie kein ausreichend respektvoller Umgang mit jenen wäre, die hier arbeiten. Im Klartext zeigt sich hier eine selbstverständliche, wenn auch immer zu Diskussionen führende Haltung - jene, die auch sein Vergänger vertrat. Für den aus Deutschland stammenden Schneider galt es erst zu klären, wer gut ist.

KUB-Aktivitäten

Pierre Huyghe: "L'expédition scintillante", 28. September bis 24. November

Paul Renner: "The Hell Fire Touring Club", KUB-Billboards an der Seestraße, ab 20. September

Kunstkritiker(Innen)tag: Referate und Diskussionen am 28. und 29. September

Louise Bourgeois im Kunsthaus Bregenz: Man möchte noch mehr Auseinandersetzung, Risiko . . .




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