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vom 26.08.2005 - Seite 004
Tag der offenen Tür im Linzer AEC

Am 31. August, einen Tag vor Eröffnung des Festivals Ars Electronica, präsentiert das Ars Electronica Center (AEC) dem Publikum neue Installationen - bei freiem Eintritt.

Jedes Jahr werden Teile der Dauerausstellung im AEC durch neue Projekte und Installationen ersetzt. Neue Projekte wie die "Music Box", die Unterwasser-Welt des Humphrey und der virtuelle Stadtplan "WikiMap Linz" laden zum Mitmachen ein. Während des Festivals Ars Electronica ist das AEC täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Und bietet unter dem Titel "Querdenken" Kinder- und Jugendführungen an.

Virtuelles Millionenzimmer

Neben dem "CAVE" wird ein neuer Ausstellungsraum mit hochauflösenden Projektionen eingerichtet. Den Besuchern eröffnen sich so noch umfassendere Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten digitaler Welten, die aus dem Computer entstehen.

Auch hier findet die ARSBOX-Technologie, die im Ars Electronica Futurelab entwickelt wurde, ihren Einsatz. Gezeigt wird das jüngste Projekt: die Erstellung des virtuellen Millionenzimmers in Schloß Schönbrunn in Wien. Neben der beeindruckend detailreichen Visualisierung dieses Zimmers ermöglichen weitere neue 3D-Projekte im CAVE Reisen in virtuelle Welten.

Die u19-Kategorie

Der Wettbewerb "u19 freestyle computing" ist die Kinder- und Jugendkategorie des Prix Ars Electronica. Jedes Jahr überraschen die jungen Kreativen ab vier Jahren die Jury mit ihren tollen Einfällen. Gerade in der u19-Kategorie sind Oberösterreicher stark vertreten: 391 von insgesamt 1115 eingereichten Projekten kamen 2005 aus Oberösterreich. Ab 31. August wird die Ausstellung "u19 freestyle computing" im Ars Electronica Center gezeigt.

Digitale Spieldose

Im AEC werden Projekte internationaler Künstler und Forschungslabors zugänglich gemacht.

Hinter den spielerischen Zugängen verbergen sich moderne Technologien und neue Ansätze im Zusammenspiel von Mensch und Computer. Die Idee der guten alten Spieldose wird mit dem Projekt "Music Box" in die moderne Zeit übertragen. Der Vorteil dieser digitalen Spieldose ist, dass man die Lieder selbst programmieren kann, ohne handwerklich oder musikalisch besonders begabt sein zu müssen. Neugierig geworden? Beim "Open House" kann die "Music Box" erstmals ausprobiert werden.

Ein Tauchgang in der Donau für jedermann? Noch dazu ohne Schnorchel und Schwimmflossen? Ab 31. August kann man trockenen Fußes dieses Abenteuer wagen. Die neue virtuelle Umgebung des "Humphrey" ermöglicht einen Blick in die vormals unbekannten faszinierenden Tiefen der Unterwasserwelten abseits des Linzer Ufers.

Mit "WikiMap Linz", einem interaktiven Stadtplan, sind die Besucher eingeladen, mit ihren Beiträgen ein virtuelles Tagebuch der Stadt zu gestalten. "WikiMap Linz ist ein Beitrag der Ars Electronica zu "Hotspot", der WirelessLAN Initiative der Stadt Linz.

Für Kinder und Jugendliche

Im September bietet das AEC unter dem Titel "Querdenken" spezielle Kinder- und Jugendführungen durch die Welt des diesjährigen Festival Ars Electronica "Hybrid - Living in Paradox" an. Ein auf die Altersgruppe und ihre Interessen abgestimmter Blick hinter die Kulissen des bedeutendsten Medienkunstfestivals.

Termine: Kinder- und Jugendführungen am 4. und 5. September von 11 bis 14 Uhr (ab 12 Jahren; Treffpunkt bei der AEC-Kassa des AEC, 6 Euro)

Dreidimensional ersteht das Millionenzimmer im Schloss Schönbrunn wieder. Foto: AEC/FutureLab

AEC als "Handlungsraum"

Ihr Wunsch nach einem lebendigen Ars Electronica Center scheint wahr geworden zu sein: "Mit rund 20 Prozent Plus wuselt es bei uns ganz ordentlich", sagt Nicoletta Blacher. Seit Jänner ist sie Museumsleiterin und freut sich über monatlich steigende Besucherzahlen. "Der spielerische Zugang ist allgegenwärtig, ich sehe dieses Museum vor allem als Handlungsraum", so Blacher.

Wichtig sind ihr regionale Kooperationen. "Das Haus selbst soll dynamisch sein, sich vor allem nach außen transparent geben und die Inhalte ins Land hinaus tragen", so die engagierte Leiterin. "Sehr konkret" ist sie derzeit in Gesprächen über den Kinder- und Jugendschwerpunkt des AEC mit thematisch involvierten Institutionen.

"Außerdem erarbeiten wir gerade mit dem Hot Spot Linz ein sehr spannendes Projekt, zu dem wir die WikiMap beigetragen haben", so Blacher. Mit dieser virtuellen Karte können Zuseher Linz betrachten sowie "Gegenwart und Zukunft formulieren und sich mit Medien auseinandersetzen". Zielgruppen sind neben ganz Jungen, z. T. im Kindergartenalter, genauso ältere Generationen. Das Programm "Querdenken", spezielle Kinder- und Jugendführungen, will Blacher stärker forcieren. "Gerade der Jugendwettbewerb u19 zeigt den intensiven Zugang zur Medienkunst." (wer)

Museumsleiterin Nicoletta Blacher (AEC)


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