Meister/Schüler/Meister-Schau
Leistungsschau
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer Seit der Gründung der Wiener
Künstlerischen Volkshochschule wird jährlich im Künstlerhaus eine Art
Leistungsschau abgehalten. Unter dem Titel "Meister/Schüler/Meister" läuft
die aktuelle Schau noch bis 7. August.
Dieser Leistungsschau einer Einheit von Lehrenden
und Lernenden jeden Alters liegt eine lange Tradition zugrunde: Sie reicht
bis ins mittelalterliche Zunftgewerbe zurück - mit seinen Werkstätten,
später den Vereinigungen wie etwa der "Lukasgilde" und den Meisterklassen
an den Akademie, die erst vor zehn Jahren aufgelöst wurden. So zeigt
auch der Direktor Gerhard Hermanky (ein Schüler von Herwig Zens) seine
bewegten Akte - allesamt gekonnt reduzierte Pinselzeichnungen. Unter den
Lehrenden ist besonders die Steinbildhauerin Eva Vorpagel-Redl,
Absolventin von Gironcoli und Hollegha, zu erwähnen. Sie geht mit Granit
und Marmor, aber auch Sandstein um, als ob sie mit weichem
Kunststoffmaterial arbeiten würde: Die meist schmalen Skulpturen muten
daher ungeheuer leicht an. Die Künstlerin ist durch mehrere
Stipendienaufenthalte in Japan auch theoretisch (sie dissertierte über
dortige Holzdruck-Techniken) stark geprägt. Die diskursive Arbeit im
Team ist auch für die Organisatorin und Ideengeberin der Ausstellung,
Margret Wenzel-Jelinek, wesentliche Grundlage der Auswahl, die sie mit
Kurator Joachim Lothar Gartner getroffen hat. Die bekannte
Pressefotografin ist hier nur durch das kleine Bild "Mond" vertreten. Die
beiden Kuratoren konzentrierten sich mehr auf die "klassischen" Sparten
Malerei, Grafik, Bildhauerei und sparten die Fotografie aus. Malerei
lehren an der Künstlerischen Volkshochschule der Hausner-Schüler Karl
Schnetzinger, der sich selbst in kraftvollen abstrakten Expressionismus
(auch monumentales Format) begeben hat, Udo Hohenberger, selbst Absolvent
der Neuen Wiener Kunstschule, und der Hutter-Schüler Mario Schleinzer, der
eine Nische für den lange geschmähten Phantastischen Realismus geschaffen
hat (Schülerin Petronilla Rosé folgt in diese Richtung). Unter den
Schülerinnen und Schülern fallen besonders Peter Hanak, Gabriele
Kirschenhofer oder Susanne Wagner auf. Mit Ingrid Radinger, Marianne
Möstl, Hermine Lackner, Wolfgang Weiß, Ingrid Noesterer und Lilian Ruczka
rundet sich das Bild dieser offenbar gut funktionierender Lehr- und
Lerngemeinschaft ab.
Erschienen am: 24.07.2004 |
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