Belvedere zeigt Schiele-Porträts

16. Februar 2011 | 14:08 | wien wien | | http://www.salzburg.com/online/7mal24/aktuell/Belvedere-zeigt-Schiele-Portraets.html?article=eGMmOI8V3XQqAatbs4vTFp8ptQboWDxOnm0paoS&img=&text=&mode=" href="http://www.facebook.com/sharer.php">Teilenipt>Teilen  
Erstmals seit langem gibt es Neuigkeiten zu Egon Schiele, in denen nicht Provenienzen, Restitutionen oder falsche Zuschreibungen im Mittelpunkt stehen. Mittwochabend eröffnet das Belvedere in seiner Orangerie eine umfassende Ausstellung zu den Porträts und Selbstporträts des 1918 gestorbenen Künstlers, dem nur wenige Schaffensjahre vergönnt waren.

„Fast ein Drittel seiner Ölgemälde befassen sich mit Porträts. Es ist unglaublich, dass es bis heute keine Museumsausstellung zu diesem Thema gab“, sagte Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco. Gemeinsam mit Jane Kallir, der Herausgeberin des Schiele-Werkverzeichnisses, hat sie die bis 13. Juni laufende Ausstellung kuratiert.

„Das Belvedere hat eine fast 100-jährige Beziehung zu Egon Schiele“, meinte Husslein-Arco, schon 1912 hätten sich etliche Aquarelle im Besitz der damaligen Österreichischen Staatsgalerie befunden. Der Ankauf eines Porträts von Edith Schiele durch Direktor Franz Martin Haberditzl sei 1918 der erste große Ankauf durch ein österreichisches Museum gewesen (2001 konnte auch Schieles Haberditzl-Porträt erworben werden). Von den ausgestellten 95 Werken stammen zehn aus der hauseigenen Sammlung, 22 sind erstmals in einer öffentlichen Präsentation in Österreich zu sehen.

Manche Wünsche blieben allerdings unerfüllt. „Man bekommt nie alles, was man will. Das ist in der Kuratorenarbeit nicht anders als im Leben“, sagte Jane Kallir. Ein Porträt aus dem Guggenheim Museum erwies sich als zu fragil für den Transport, ein weiteres Edith-Porträt wollte das Gemeentemuseum Den Haag nicht verleihen. Und auch die „Wally“ blieb dort, wohin sie erst vor wenigen Monaten zurückgekehrt war - im Leopold Museum. Man hoffe, dass die Belvedere-Besucher auch den Weg ins Museumsquartier fänden, sagte Leopold Museums-Sprecher Klaus Pokorny, und verwies auch auf die an seinem Haus für September vorbereitete Schiele-Schau „Melancholie und Provokation“.

© SN/SW