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vom 26.02.2005 - Seite 027
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AUSSTELLUNG: Jindrak
punktet mit unüblichem Kunstcafé-Konzept
Bildwelten mit immenser Strahlkraft ,VON IRENE JUDMAYER
Falls Sie auch schon genervt sind von der Lawine des Vernissagen-Dilettantismus, der uns in Gaststätten oder Institutionen die Pupillen verklebt - hier ist die rühmliche Ausnahme von der Regel: Pikant/Konditor Leo Jindrak realisiert in seinem Nichtraucher-Kunstcafé an der Linzer Herrenstraße ein gutes Konzept. Da er seinen Kunstverstand realistisch einschätzt, überlässt er die Auswahl einem Profi: Robert Oltay - Präsident der Linzer Berufsvereinigung bildender Künstler.
Mit Veronika Merl stellt jetzt eine sehr vielseitig inspirierte und inspirierende Künstlerin im Kunstcafé aus. Die in Schweden geborene Linzerin studierte Bühnenbild und verbrachte nach fünf Jahren Theaterarbeit viele Monate in Nord- und Mittelamerika, wo sie sich mit indianischen Techniken auseinandersetzte.
Merls Qualität besteht darin, diese Impulse nicht nachzuahmen, sondern aufzunehmen und ihrem eigenen Duktus unterzuordnen. Ein prägendes Thema ihres Bildvokabulars ist der unmittelbare Transport von Licht, von Wärme.
Bei Jindrak zeigt sie hauptsächlich Gemälde, Bildwelten mit immenser Strahlkraft und doppelbödigen Botschaften: Sei es "Ecke Dametz", "Pfiati" oder "dann such halt" - die Partnerschaft von Malerischem, hineingekratzten Texten und beinah comichaft reduzierten Zeichen ist höchst anregend. Überraschende Gedanken- und Gefühlsreisen inkludiert.
Info: bis 30. Mai, Mo-Sa 8-18 Uhr |
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