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Design-Ikonen |
Mit 66 Objekten aus der Sammlung Kossdorf präsentiert das Hofmobilendepot das Designschaffen von Alvar Aalto. |
Ein Amphitheater mit hängendem Kupferdach
könnte die Wiener Stadthalle sein, wäre der gemeinsam mit dem später
umgesetzten Roland Rainer-Vorschlag erstgereihte Entwurf des finnischen
Architekten und Designers Alvar Aalto (1898-1976) verwirklicht worden.
Marksteine der Designgeschichte Aalto entwarf mit dem "Paimio"-Stuhl eine Ikone der Designgeschichte,
seine "Aalto-Beine" gaben dem Möbeldesign eine neue Basis. Mit "Alvar
Aalto: Möbel" im Kaiserlichen Hofmobiliendepot ist von Freitag, 18.
Jänner, bis zum 21. April erstmals die umfangreiche Aalto-Sammlung von
Heinz Kossdorff in Österreich zu sehen.
Begeisterter Sammler Aaltos Designarbeit verbindet für den Sammler Kossdorff "Harmonie und
Humanität". Der darin liegende Reiz ließ ihn zu einem der weltweit
bedeutendsten Aalto-Sammler werden. Noch während der Konzeption der Wiener
Ausstellung musste laufend neu geplant werden, weil Kossdorff stets neue
Exponate erstand. Funktionalist Aalto Nicht der "Selbstverwirklichung des Designers" habe Aalto gehuldigt,
sondern er passte seine großteils für die Serienproduktion entwickelten
Stücke an die spezifischen Bedürfnisse der Benützer an, wie an seiner
Arbeit für die Lungenheilanstalt in Paimio besonders deutlich wird. Jedes
Detail hat Funktion, seine Stücke integrierte Aalto in seine Architektur,
deren wichtigste Werke die Finlandia Halle in Helsinki, die Oper in Essen
und das Kulturzentrum Wolfsburg sind.
Aalto und sein Umfeld In 66 Exponaten zeigt die Ausstellung in chronologischer Reihung ab
1929 die wichtigsten Aalto-Arbeiten für Möbel, Glas und Lampen sowie
Glasentwürfe Aaltos und seiner Frau Aino. Ebenso zu sehen ist ein Reigen
von Sessel-Designs von Zeitgenossen Aaltos wie Marcel Breuer, Gerald
Summers, Grete Jalk bis zu Frank O. Gehry, die den "höchst kommunikativen"
Kosmopoliten Aalto beeinflussten und von ihm beeinflusst wurden.
Gegenposition zum Bauhaus Die Birkenholz-Kombination, für die sich Aalto in kritischer Haltung
gegenüber den vom Bauhaus 1925 erstmals verwendeten Stahlrohrmöbeln
entschied und die die Flexibilität von Laminatelementen mit der Formtreue
von Sperrholz verband, stellen einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte
der Möbel aus gebogenem Holz dar, so die Ausstellungskuratorin Eva B.
Ottillinger. Aaltos Entwürfe werden von seiner selbst gegründeten Firma "Artek"
immer noch erzeugt und weltweit vertrieben. Neue Artek-Produkte sind
ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Tipp:
diskussionen und Vorträgen, darunter "Aalto und die Wiener Stadthalle" in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien (18. 4.). Von 14. 3. bis 17. 3. zeigt das Filmhaus Stöbergasse neues finnisches Kino. Die Wege zwischen den Ausstellungsteilen zieren für die gesamte Dauer der Schau die "Wandobjekte - Holzgewebe" der finnischen Künstlerin Leene Naumanen. Link: Hofmobiliendepot | ||||||||||||
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