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Diagonale: Morak bedauert "verfahrene Situation"

"Sehr bedauerlich" findet Kunststaatssekretär Franz Morak (V) in einem Interview mit dem ORF-Mittagsjournal am Freitag die "verfahrene Situation" rund um die Diagonale.

Wien (APA) - Es gehe nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um den österreichischen Film, appellierte Morak, und es gelte nun als ersten Schritt, die "tiefe Zerrsissenheit" der Filmszene abzubauen und "sich an einen Tisch" zu setzen. "Das muss Aufgabe der Diagonale-Intendanz sein."

Auf die Frage, ob es dafür nicht zu spät sein und das Festival unter diesen Umständen überhaupt wie geplant im März 2004 stattfinden könne, meinte Morak, man solle die Intendanten nicht unter Druck setzen, aber ihnen zu verstehen geben: "Es wird Zeit." Auf gegen ihn selbst geäußerte Rücktrittsforderungen angesprochen, entgegnete Morak, das seien "politische Kleingeld-Forderungen": "Dazu ist mir der österreichische Film zu schade, als dass ich darüber ein Wort verlieren möchte.

In einer schriftlichen Stellungnahme bedauerte Morak am Freitag, dass "Wolfgang Ainberger im Laufe der letzten Monate nicht imstande war, seine Aufgabe als Österreichkurator, nämlich die Programmierung des österreichischen Festivals, zu erfüllen" - "umso mehr als damit wertvolle Zeit verloren wurde".

"Vertreter des sogenannten Gegenfestivals haben in der jüngsten Vergangenheit durch vielfach unsachliche Wortmeldungen ein konstruktives und faires Gesprächsklima erschwert. Ungeachtet dessen besteht bei zahlreichen österreichischen Produzenten und Filmschaffenden die Bereitschaft zu einer unvoreingenommenen Diskussion, um an der Neuausrichtung der Diagonale mitzuwirken", so die Aussendung weiter.

"Für mich ist es wesentlich, den österreichischen Film in seinem gesamten Umfang darzustellen und zu erfassen. Dies wird nur möglich, wenn alle Beteiligten einen Schritt aufeinander zugehen und an einem gemeinsamen Projekt - den österreichischen Film in seiner Gesamtheit zu präsentieren - mitarbeiten. Nur das kann Aufgabe der Diagonale sein. Ich habe daher die Intendanz der Diagonale gebeten, geeignete Schritte zu setzen, um mit allen Beteiligten eine gangbare Lösung für das Österreichische Filmfestival zu finden", so Morak abschließend in seiner schriftlichen Stellungnahme.
2003-11-21 13:45:05