Der Igel wird in Salzburg landen
Kunstobjekt. Ab 25. März steht auf dem Mozartplatz ein multifunktionaler, mobiler und spektakulärer Kunstpavillon.
Heinz BAyer Salzburg (SN). Der Igel ist gelandet. Das mag für die Menschheit nur ein kleiner Schritt sein, für das Kulturland Salzburg ist es ein großer. Ab 25. März wird auf dem Mozartplatz „White Noise“ stehen. So heißt das spektakuläre Objekt offiziell. Es handelt sich um einen multifunktionalen igelförmigen Pavillon. Anschaffungskosten: 300.000 Euro. Das Geld stammt aus dem Landesfonds „Kunst am Bau“. Der wird jährlich mit 300.000 Euro gespeist. „Es entstehen den Steuerzahlern keine Zusatzkosten“, sagte LH-Stv. David Brenner (SPÖ) am Freitagnachmittag im Pressegespräch.
Der Pavillon ist 18 Meter lang, zehn Meter breit und sieben Meter hoch, seine Größe variabel. Der Innenraum misst im maximalen Ausmaß 140 Quadratmeter. Das Konstrukt besteht aus 1500 Alumininumstreben. Sie werden miteinander verschränkt. Das gibt dem Ganzen das Aussehen eines wehrhaften Kulturigels. Innen ist „White Noise“ mit einer Zeltplane bespannt. Alustreben und Innenhaut passen sich den farblichen Gegebenheiten der Umgebung an. Bestuhlt bietet der Pavillon fünfzig Plätze. Er ist für verschiedene Kunstpräsentation und Konzerte geeignet. Das Konzept beruht auf Plänen des Architekturbüros „soma“ (www.soma-architecture.com ). Am kommenden Dienstag beginnt auf dem Mozartplatz der Aufbau. Ab Mittwoch liefern pro Tag drei Lkw die Teile in die Innenstadt. Am 25. März wird „White Noise“ erstmals bespielt, und zwar im Rahmen der Salzburg Biennale. Deren künstlerische Leiterin Heike Hoffmann sagt: „Bislang waren wir ein ortloses Festival. Jetzt haben wir die Chance auf ein Festivalzentrum. Das macht große Freude.“
Ab 4. April gibt es ein Programm unter Einbindung zahlreicher Salzburger Kulturinstitutionen (u. a. ARGE, FH, Jazzit, Mozarteum). Abgebaut wird „White Noise“ voraussichtlich Anfang Juni. Künftig wird das Land Salzburg „White Noise“ ein Mal pro Jahr an verschiedenen Orten für Kulturzwecke aufstellen.
Um 20.000 Euro (Brenner: „Selbstkostenpreis.“) können ihn Kulturvereine oder Gemeinden mieten. „Ohne zeitliche Vorgabe. Das kann auch ein Monat sein“, sagt Brenner. Mit auf die Reise geht jeweils eine Betriebstechnische Genehmigung des Landes, um nicht bei jeder Verwendung einen juristischen Hürdenlauf zu provozieren. Auch Private können „White Noise“ mieten. Programm im Internet: www.whitenoise.at, www.salzburg.gv.at/whitenoise.doc