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vom 08.03.2005 - Seite 018
MOVIEMENTO: Animations-Best-of

Trickreiche Frauen

VON MAGDALENA MIEDL

Animationsfilm - was ist das? Jenseits bekannter Persönlichkeiten wie Mickey, Gromit und Shrek gibt es eine Welt der Animation, die sämtliche Grenzen hinter sich lassen will: die Grenzen linearer Erzählweise, die Genregrenzen und die Grenzen des Darstellbaren. Hier ist Trickfilm nicht Kinderkost, sondern oft ironischer Kommentar oder ernsthafte Problembewältigung.

Das Wiener Animationsfilmfestival "Tricky Women", das am Sonntag zu Ende gegangen ist, beschäftigte sich ausschließlich mit dem Trickfilmschaffen von Frauen.

Da wird geknetet, gebastelt, gekritzelt und computeranimiert, was das Zelluloid hält. Die Filme sind meist nur wenige Minuten lang und so unterschiedlich wie die Künstlerpersönlichkeiten, die sie gestaltet haben: Da wird die Geschichte eines Prinzen erzählt, dessen Wünscherei aus dem Ruder läuft. Es wird die dauersummende Fliege am Fenster bekämpft oder der Adrenalinkick einer Ameise beschrieben. Oder der Alltagskampf in der Großstadt wird scheinbar auf einem Blatt Zeichenpapier ausgetragen.

Ein "Best Of" des Festivals tourt nun durch verschiedene österreichische und europäische Kinos. Am Donnerstag, 10. März, macht das Programm um 21.30 Uhr im Linzer Moviemento Station- unter anderem mit dem wahnwitzigen Prinzenmärchen "Wie gewünscht" der deutschen Filmemacherin Anna Kalus, die ein dreimonatiges Arbeitsstipendium im Museumsquartier gewonnen hat. Von Maria Lassnig wird die "Maria Lassnig Kantate" gezeigt, in der die Künstlerin auf humorvoll-drastische Weise ihren Werdegang besingt.

Das Mädchen und das Pferd Foto: Moviemento


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