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Digitalisierte Wirklichkeiten "coming closer" ist der Titel der Installation von
Christoph Hinterhuber in der Innsbrucker Galerie Thoman. Christoph Hinterhubers Schau in der Galerie Thoman ist in ihrer Perfektion eine einzige große Installation: Die Wände der Galerie wurden in Silber bzw. Pink gefärbt, tauchen den höhligen Raum in ein schrilles Ambiente. Dieses bietet den idealen Rahmen für Hinterhubers neueste Arbeiten, die in eine Cyberwelt entführt, in eine Welt der digital verschlüsselten Bildsprache, zum Allgemeingut gewordener Codes. Christoph Hinterhuber ist Medienkünstler. Seine digitale Ästhetik ist glatt, perfekt, frei von allen Anzeichen des Spontanen, Bauchigen. Jedes Detail ist das Ergebnis langer Überlegungen, formaler ebenso wie inhaltlicher Art. "Die Bewusstheit in der Arbeit" sei ihm sehr wichtig, so Christoph Hinterhuber, hinter dessen dekorativ in der Fläche zelebrierten Botschaften sich eine kritische politische Haltung verbirgt. Um diese zu transportieren, bedient er sich einer klaren Bilderschrift, deren einzelne Zeichen zwar jeder kennt, ohne sie aber letztlich entschlüsseln zu können. Und durch den Kontext, in den Hinterhuber die im World Wide Web herumschwirrenden, auf teilweise riesige Planen gedruckten Zeichen setzt, erschafft Hinterhuber eine völlig neue - sehr heutige - Möglichkeit, sich ein Bild der Realität zu machen. Er trägt der Tatsache Rechnung, dass sich die kulturellen Codes grundlegend gewandelt haben. Was Christoph Hinterhuber in seiner Kunst anbietet, sind Links, die anzuklicken jeder Betrachter herzlich eingeladen ist. _________________________________________ Galerie Thoman, Adamgasse 7a, innsbruck; bis 21. Juni, Montag bis Freitag 10 bis 12.30, 15 bis 18.30 Uhr, Samstag 10 bis 12.30 Uhr 2003-06-17 16:22:07 |