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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | Kulturforum New York 
09.08.2002
10:10 MEZ
Foto: Reuters/Föger

"Das ist unfassbar"
Kostenexplosion für Kulturforum-Neubau lässt Josef Cap gespannt auf den Bericht des Rechnungshofs warten

Wien - Einen "unfassbaren Skandal" vermutet der geschäftsführende Klubobmann der SPÖ, Josef Cap, hinter der Kostenexplosion für den Neubau des Österreichischen Kulturforums New York. Er warte mit Spannung auf den Bericht des Rechnungshofs. Sollten sich darin strafrechtlich relevante Tatbestände finden, werde die SPÖ der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übermitteln, kündigte Cap an.

Drei Punkte stoßen Cap sauer auf: die Klausel im Vertrag mit dem Architekten Raimund Abraham, die einen Generalplaner-Prozentsatz von elf Prozent vorsieht, die Überschreitung des Ministerrats-Pouvoirs von 1996 um 20 Mill. Dollar sowie die vorgesehene 260 Quadratmeter große Dienstwohnung für den Leiter des Forums.

Kostenexplosion

660.000 Dollar Honorar hätte Abraham ursprünglich erhalten sollen. Auf Grund millionenteurer Änderungen seien die Gesamtkosten jedoch explodiert - und damit auch die Forderungen des Architekten, basierend auf der Elf-Prozent-Klausel, exorbitant gestiegen. Gefordert hat Abraham inzwischen 3,3 Mill. Dollar - und davon bisher 2,54 Mill. erhalten. "Das ist unfassbar", so Cap. Ebenso unfassbar ist für den SPÖ-Mann die 260-Quadratmeter-Wohnung für Forums-Leiter Christoph Thun-Hohenstein.

Wissen will der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann aber vor allem, wer für die Genehmigung der Überschreitung des 1996 im Ministerrat abgesegneten Höchstbudgets von 13 Mill. Dollar verantwortlich zeichnet. Denn der Bau bilanziert derzeit bei Gesamtkosten von 33 Mill. Dollar. Das ergibt ein Plus von 20 Mill. Dollar.

Warten auf den Bericht

Aufklärung erhofft sich Cap durch den Rechnungshofbericht, aus dem medial bereits einzelne Details veröffentlicht wurden. Er fordert Rechnungshof-Präsident Franz Fiedler daher nun auf, dem Nationalrat diesen Bericht umgehend zu übermitteln.(APA)


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