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Hauptausgabe vom 20.02.2003 - Seite 007
GREIN: "Galerie im Fluss" - ein pfiffiges neues Projekt in den Donau-Auen

Kunstrudern mit Hirnschmalz

VON IRENE JUDMAYER

Legen Sie sich bloß ordentlich in die Riemen! Sonst tut sich da nämlich nichts. Naja, ganz so ist es nicht: Keine Bange, wenn die Sache mit der Muskelkraft doch nicht so ganz die Ihre sein sollte: Für diese pfiffige neue Idee einer "Galerie im Fluss" genügt auch das Hirnschmalz. Für das Rudern können Sie sich nämlich auch Profis anmieten.

Per Faltboot, Mannschaftsboot oder per Zille geht es dann ab 10. Mai raus in die faszinierenden Donauauen zwischen Wallsee und Grein. Zwölf internationale Künstler präsentieren dort fünf Monate lang ihre eigens für die unterschiedlichen Standorte konzipierten Objekte.

"Unsere Aulandschaft wurde vor den Kraftwerks- und Schleusenbauten auch in der Freizeit viel mehr genutzt. Daran wollen wir wieder anschließen!", erzählt Katharina Baumfried, die Präsidentin des Greiner Vereines KulturFisch, im OÖN-Gespräch. Das Wasser ist in dieser Gegend ja nicht nur durch seine idyllischen Augebiete präsent. Die verheerenden Auswirkungen der letzten Überschwemmungen sind noch allgegenwärtig.

Zunge leckt ins Wasser

"Wobei die Idee der Galerie im Fluss schon vorher bestand", sagt Baumfried, die mit Stolz auf die EU-Auszeichnung "Leader Plus", ein agrarisches Förderprogramm, verweisen kann: "Die Galerie im Fluss war maßgeblich daran beteiligt, dass wir das überhaupt bekommen haben." Knapp 390.000 Euro wird es für dieses Projekt geben.

"Wir haben die Teilnahme ausgeschrieben und eine Fachjury bestehend aus Kunstverantwortlichen des Landes OÖ sowie verschiedenen Galeristen hat aus den 38 Einreichungen die zwölf Teilnehmer ausgewählt."

Die zwölf Künstlerinnen und Künstler kommen aus der BRD und aus Österreich, darunter auch so bekannte Namen wie der international renommierte Linzer Norbert W. Hinterberger, wie Bernhard Tragut, Thomas Hoke und Alois Lindenbauer. Was wird man sehen können bei dieser "Galerie im Fluss"?

Eine riesige Zunge etwa, die je nach Wasserstand in die Fluten leckt, ein schwimmendes, gläsernes Labor - Fische inklusive, einen ÖKO-"Platz zum Verweilen", eine Parade von 30 ins Wasser hängenden Gummischläuchen, eine Lichtinstallation, einen Wasserlooping, und, und, und. Also: Fest trainieren, denn selbst errudert macht diese Kunst wohl noch mehr Spaß.

Info: 07268 / 21 2 55 sowie www.galerieimfluss.com


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